Gründung des „Marokkanischen Zentrums für Finanztechnologie“: eine Hoffnung, Marokkos Rückstand im Fintech-Sektor auszugleichen
Der Sektor der Finanztechnologie (Fintech) in Marokko weist im Vergleich zu mehreren anderen afrikanischen Ländern, die in diesem Bereich trotz eines wachstumsfördernden Umfelds bemerkenswerte Fortschritte verzeichnet haben, immer noch einen erheblichen Rückstand auf. Um diese Verzögerung aufzuholen, kündigte die Bank von Marokko vor kurzem die Gründung des „Marokkanischen Zentrums für Finanztechnologie“ an, einer Initiative, deren Ziel darin besteht, diesen Sektor anzukurbeln und einen echten technologischen Durchbruch zu erzielen.
Das Hauptziel des Zentrums besteht laut seinem Geschäftsführer Mustafa Hilali darin, „Fintech zu unterstützen und zu entwickeln und gleichzeitig innovative Projekte im Finanzsektor zu begleiten“. Ziel des Zentrums ist es, Innovationen zu fördern und die Fintech-Branche in Marokko zu stärken. So soll zur finanziellen Inklusion beigetragen und die Digitalisierung von Finanztransaktionen beschleunigt werden.
Mit der zunehmenden Nutzung des Internets und digitaler Dienste, insbesondere unter jungen Menschen, ist es deutlich geworden, dass sich das marokkanische Verbraucherverhalten in Richtung stärkerer digitaler Finanzdienstleistungen entwickelt. Dieser Wandel hat viele Finanzinstitute dazu veranlasst, digitale Dynamiken zu nutzen, um die finanzielle Inklusion zu fördern und ihren Kundenstamm zu erweitern.
Trotz dieser Entwicklungen stecken die Regelungen für Fintech in Marokko noch in den Kinderschuhen. Start-up-Unternehmen müssen Lizenzen von der Zentralbank und der marokkanischen Kapitalmarktaufsicht einholen, um bestimmte Finanzprodukte und -dienstleistungen anbieten zu dürfen. Hilali sagte, dass die Idee zur Schaffung des Zentrums das Ergebnis langer Diskussionen zwischen den Akteuren des Sektors sei. Diese seien sich einig, dass der marokkanische Finanzsektor noch weit davon entfernt sei, sein Potenzial auszuschöpfen, insbesondere im Vergleich zu einigen afrikanischen Ländern, denen es gelungen sei, erhebliche Fortschritte zu erzielen.
Marokko verfügt über zahlreiche Voraussetzungen für den Erfolg in diesem Bereich. Dazu gehören ein flächendeckendes Internetangebot, die Verbreitung von Mobiltelefonen, ein boomender Outsourcing-Sektor und im Land auf Hochtouren laufende Digitalisierungsprogramme.
Vor der Eröffnung des Zentrums wurde eine von der Weltbank unterstützte Studie durchgeführt, um das Fintech-Ökosystem in Marokko zu analysieren und Lösungen für die Herausforderungen des Sektors zu finden. An dieser Studie waren mehrere marokkanische Institutionen beteiligt, darunter das Wirtschafts- und Finanzministerium, die Bank von Marokko und die marokkanische Kapitalmarktaufsichtsbehörde, was die Bedeutung dieser Initiative auf nationaler Ebene unterstreicht.
Die Empfehlungen der Studie betonen die Notwendigkeit der Schaffung einer zentralen Governance-Behörde zur Regulierung des Sektors und der Entwicklung einer nationalen Fintech-Strategie. Darüber hinaus plädiert sie für eine Modernisierung des regulatorischen Rahmens, die Förderung von Akademien und Ausbildungsprogrammen zur Ausbildung von Talenten in diesem Bereich sowie für die Schaffung einer Wissensplattform bzw. „Fintech-Akademie“, um diese Informationen allen zugänglich zu machen. Die Studie empfiehlt außerdem die Schaffung eines eigenen Fintech-Finanzierungsfonds, um den Zugang zu Finanzierungen zu erleichtern und die Finanzverfahren zu harmonisieren.
Mit diesen Initiativen möchte das marokkanische Zentrum für Finanztechnologie eine solide Grundlage für den Sektor in Marokko schaffen, um so erhebliche Fortschritte im nationalen Finanzsystem zu fördern und seine Integration in die globale digitale Entwicklung zu stärken.
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