Marokko macht in der globalen Cybersicherheitsrangliste einen Sprung nach vorne
Marokko stärkt seine Position auf der internationalen Bühne im Bereich Cybersicherheit weiter. Laut der Ausgabe 2024 des Global Cybersecurity Index belegt das Königreich mit einer Punktzahl von 97,5 von 100 nun den 34. Platz weltweit, eine Leistung, die das Engagement des Landes im Kampf gegen die Cyberkriminalität unterstreicht. Diese Position katapultiert Marokko auf den 7. Platz in der arabischen Welt und den 6. Platz in Afrika und spiegelt die solide digitale Entwicklung und proaktive Regierungsführung in diesem entscheidenden Bereich wider.
Um diese Fortschritte zu konsolidieren, bereitet das Justizministerium derzeit eine Reihe von Gesetzesreformen vor, um besser auf neue Formen der Cyberkriminalität reagieren zu können. Justizminister Abdellatif Ouahbi sagte, die Reformen zielten darauf ab, Lücken in der bestehenden Gesetzgebung zu schließen und gleichzeitig den Rechtsrahmen zu modernisieren, um den sich entwickelnden digitalen Herausforderungen besser begegnen zu können.
Marokko etabliert sich auf diesem Gebiet als Vorreiter. Im Jahr 2003 führte er das Gesetz 07-03 ein, das Angriffe auf automatisierte Datenverarbeitungssysteme unter Strafe stellt. Diese Initiative wurde in das marokkanische Strafgesetzbuch unter den Artikeln 607-3 bis 607-11 aufgenommen und stellt einen wichtigen ersten Schritt in Richtung strukturierter und rigoroser Cybersicherheit dar.
Das Engagement Marokkos zeigt sich auch auf internationaler Ebene, insbesondere durch die Ratifizierung des Budapester Übereinkommens im Jahr 2018, einem Text, der den Kampf gegen die Cyberkriminalität regelt. Dieser seit 2004 auf globaler Ebene geltende Vertrag zeigt den Wunsch des Königreichs, mit anderen Nationen zusammenzuarbeiten, um Cyberkriminalität auf internationaler Ebene zu bekämpfen.
Darüber hinaus zielt die im Juli 2024 verabschiedete nationale Cybersicherheitsstrategie 2030 darauf ab, die digitale Souveränität des Landes zu stärken. Dieser Fahrplan sieht eine robuste Governance des marokkanischen Cyberspace vor und zielt darauf ab, angesichts wachsender Bedrohungen wirksamere Datenschutzmechanismen einzuführen.
Die beschleunigte Entwicklung der Internetnutzung und der Online-Transaktionen in Marokko blieb jedoch nicht ohne Folgen. Die nationale Cybersicherheit wird regelmäßig durch einen deutlichen Anstieg der Cyberkriminalität auf die Probe gestellt, die die Grundrechte der Bürger bedroht. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wurden verschiedene gesetzgeberische Maßnahmen ergriffen, wie etwa das Gesetz 88.13, das die Verbreitung krimineller Inhalte und falscher Informationen auf digitalen Plattformen regelt. Im Mai 2022 wurde mit Anbietern digitaler Dienste ein Protokoll unterzeichnet, um die justizielle Zusammenarbeit zu verbessern und die Erhebung elektronischer Beweismittel bei strafrechtlichen Ermittlungen zu erleichtern.
Trotz dieser erheblichen Fortschritte steht Marokko vor zahlreichen Herausforderungen. Das Land bleibt weiterhin anfällig für hochentwickelte Cyberangriffe aus dem Ausland, die seine digitale Widerstandsfähigkeit auf die Probe stellen. Die marokkanischen Behörden verfolgen jedoch eine proaktive Strategie, die darauf abzielt, ihren Bürgern eine sichere digitale Umgebung zu bieten und wirksam auf die zunehmenden Cyberbedrohungen zu reagieren.
Marokko setzt damit seinen Weg zu einer immer widerstandsfähigeren Cybersicherheit fort, indem es auf innovative Rechtsreformen und eine verstärkte internationale Zusammenarbeit setzt und gleichzeitig seine rechtlichen und strategischen Grundlagen festigt, um den zukünftigen Herausforderungen des Cyberspace gerecht zu werden.
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