Zwei amerikanische Institute fordern die Aufnahme der Polisario in die Liste der internationalen Terrororganisationen
Zwei einflussreiche US-Sicherheitsinstitute – das Allison Center for National Security und das Shelby Cullom Davis Institute for National Security and Foreign Policy, die beide der Heritage Foundation angehören – haben Washington aufgefordert, die Polisario-Front als internationale Terrororganisation einzustufen. Einem kürzlich veröffentlichten gemeinsamen Bericht zufolge ist diese von Algerien unterstützte separatistische Organisation zu einem wichtigen Akteur des regionalen Terrorismus geworden und verfügt über Verbindungen zur organisierten Kriminalität, zu dschihadistischen Netzwerken und zu ausländischen Mächten wie dem Iran und Russland.
Der Bericht hebt hervor, dass die von der Polisario auf algerischem Boden kontrollierten Lager Tindouf extremistischen Gruppen als Zufluchtsort dienen und zu einer rechtsfreien Zone werden, die der Rekrutierung, Ausbildung und Planung terroristischer Anschläge Vorschub leistet. Das Dokument fordert die Umsetzung der Executive Order 13224, die es den US-Behörden ermöglicht, die Vermögenswerte der Polisario einzufrieren und sämtliche Finanztransaktionen im Zusammenhang mit ihren Aktivitäten zu verbieten.
Die Autoren des Berichts betonen außerdem die Notwendigkeit, die diplomatische Unterstützung der Vereinigten Staaten für den marokkanischen Autonomieplan mit einer rigorosen Sicherheitsstrategie zu begleiten, um der wachsenden Bedrohung durch die Polisario entgegenzuwirken. Das Ignorieren dieser Bedrohung, so sagen sie, würde der Gruppe ermöglichen, sich wie die Houthis im Jemen zu entwickeln und zu einer Streitmacht zu werden, die geopolitische Agenden verfolgt, die dem Westen feindlich gesinnt sind.
Der Bericht verweist auch auf die wachsenden Verbindungen zwischen der Polisario und dem Iran, insbesondere durch die Beteiligung der Hisbollah an der Ausbildung ihrer Kämpfer und der Lieferung iranischer Drohnen. Die Zusammenarbeit ist durch das Abhören sicherer Kommunikationsmittel und durch Zeugenaussagen von Frontbeamten dokumentiert. Diese militärische Unterstützung wird durch Algerien ermöglicht, das einen sicheren Stützpunkt im Hinterland bietet, fernab jeglicher internationaler Überwachung.
Die Autoren diskutieren auch die Beziehung der Polisario zur transsaharischen organisierten Kriminalität, einschließlich Drogen-, Waffen- und Migrantenhandel, deren Einnahmen Terrorgruppen wie Al-Qaida im Islamischen Maghreb finanzieren. Dieses komplexe und illegale System verwandelt die Polisario in einen logistischen und finanziellen Dreh- und Angelpunkt für dschihadistische Netzwerke, die in der Sahelzone operieren.
Der republikanische Abgeordnete Joe Wilson hat versprochen, einen Gesetzentwurf einzubringen, um die Polisario als Terrororganisation einzustufen. Dies stellt einen entscheidenden Test für die US-Politik gegenüber hybriden Bedrohungen im südlichen Mittelmeerraum dar. Würde Washington diese Bedrohung anerkennen, wäre dies ein strategischer Schritt hin zu einer dauerhaften Stabilisierung der Region.
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