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Sport in Marokko: Ein strategischer Hebel für Soft Power und globale Entwicklung

Saturday 21 June 2025 - 17:06
Sport in Marokko: Ein strategischer Hebel für Soft Power und globale Entwicklung

Mit der Organisation großer internationaler Sportwettbewerbe wie dem Afrika-Cup der Frauen und Männer 2025, der Fußball-Weltmeisterschaft 2030 und der U17-Weltmeisterschaft zeigt Marokko den klaren Anspruch, Sport und insbesondere Fußball zu einem strategischen Hebel für Soft Power und globale Entwicklung zu machen, so Experte Yassine Echahdi.

„Marokko nutzt die Organisation großer Wettbewerbe, um seine Entwicklungsdynamik zu unterstützen und seinen sportlichen und diplomatischen Einfluss zu festigen. Marokko etabliert sich als aufstrebende Sportmacht in Afrika und weltweit“, sagte Herr Echahdi, Mitglied des Exekutivkomitees des Internationalen Verbandes für Fußballgeschichte und -statistik (IFFHS), in einem Interview mit MAP.

Für ihn ist diese proaktive Politik Teil einer langfristigen Vision, getragen vom Weitblick Seiner Majestät König Mohammed VI., der sich auf den Aufbau moderner Infrastruktur, Sicherheit, organisatorische Strenge und politische Stabilität konzentriert hat.

Diese Grundpfeiler, so bemerkt er, hätten sich bereits bei Veranstaltungen wie der Klub-Weltmeisterschaft und dem Afrika-Cup der Frauen gezeigt. Diese Beständigkeit habe dem Königreich das Vertrauen von Institutionen wie der FIFA eingebracht, die Rabat als Sitz ihres Afrika-Büros gewählt habe.

Abseits des Spielfelds, so der ehemalige Fußballer mit Sitz in Straßburg (Colmar), tragen diese Veranstaltungen dazu bei, „das Image des Landes international neu zu definieren“, da das Königreich „an Glaubwürdigkeit und Attraktivität gewinnt und gleichzeitig das Gefühl nationaler Einheit festigt“.

„Dass Marokko solche Veranstaltungen ausrichtet, stärkt das Zugehörigkeitsgefühl und den Nationalstolz, insbesondere unter im Ausland lebenden Marokkanern (MRE) und Personen mit doppelter Staatsangehörigkeit“, sagte er und wies darauf hin, dass diese Wettbewerbe „alle sozialen Schichten und alle Regionen um ein gemeinsames Ziel und eine gemeinsame Emotion vereinen“.

Sie seien zudem ein echter Hebel der Soft Power und stärkten die diplomatischen Beziehungen des Königreichs, insbesondere zu afrikanischen und südamerikanischen Ländern, sagte er.

Der ehemalige Fußballer betont, dass die Auswirkungen auf sozialer und sportlicher Ebene ebenso spürbar seien. „Die Organisation dieser Veranstaltungen ist eine starke Motivation für die marokkanische Jugend. Sie ermöglicht es uns, neue Talente im ganzen Land zu entdecken und sie in die Ausbildungsstrukturen zu integrieren, insbesondere über Gemeinschaftsschulen“, erklärte er und betonte, dass diese Dynamik auch Trainer, Schiedsrichter, Manager und Techniker dazu anregt, sich weiterzuprofessionalisieren, um den aktuellen Anforderungen und der Dynamik gerecht zu werden.

Darüber hinaus wies der Experte auf die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Veranstaltungen hin, die hohe Investitionen in die Infrastruktur (Stadien, Trainingszentren, Spielfelder, Straßen, Unterkünfte usw.) erfordern und so zur Schaffung von Arbeitsplätzen in so unterschiedlichen Sektoren wie Sicherheit, Gastgewerbe, Transport, Sporttourismus, Marketing und Medien führen.

Ihm zufolge wirken diese Veranstaltungen durch ihre Einbindung in den nationalen Outreach-Prozess auch als wirtschaftlicher Katalysator für alle Städte.

Der Experte betonte auch das Erbe, das diese Veranstaltungen hinterlassen sollten. Die geschaffene Infrastruktur wird den Bürgern auch noch lange nach der Veranstaltung zugutekommen und die Teilnahme junger Menschen am Sport fördern, insbesondere in Arbeitervierteln und mit dem Aufstieg des Futsals. Ziel ist es, das nationale Niveau zu heben und die Kluft zwischen dem lokalen und dem europäischen Training zu verringern.

Heute, so bemerkt er, „kippt das Gleichgewicht zugunsten Europas, doch morgen könnte diese Dynamik marokkanische Vereine dazu bewegen, sich weiter zu reorganisieren, zu professionalisieren und nach Spitzenleistungen zu streben, was sowohl der lokalen Liga als auch den Nationalmannschaften zugutekommen könnte.“

Der Experte schließt mit der Feststellung, dass die Organisation internationaler Wettbewerbe kein Selbstzweck sei.

„Sie ist ein strategischer Hebel, um den marokkanischen Fußball zu professionalisieren, junge Menschen für den Sport zu begeistern, die lokale Wirtschaft anzukurbeln, den nationalen Zusammenhalt zu stärken und Marokko auf globaler Ebene besser zu präsentieren“, sagte er.


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