Marokko nimmt an der 113. Internationalen Arbeitskonferenz in Genf teil und fordert eine Reform des Multilateralismus
Die 113. Internationale Arbeitskonferenz wurde am Montag, dem 2. Juni, im Palais des Nations in Genf mit einer dreigliedrigen marokkanischen Delegation aus Regierungs-, Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern eröffnet. Das Königreich Marokko wird unter anderem durch Botschafter und Ständigen Vertreter in Genf Omar Zniber, Generalsekretär des Ministeriums für wirtschaftliche Inklusion, Kleinunternehmen, Beschäftigung und Qualifikationen Wafae Assari und Generalsekretär der marokkanischen Gewerkschaft Miloudi Moukharik, Leiter der Arbeitnehmerdelegation, vertreten.
Während der Eröffnungssitzung betonte der Generaldirektor der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), Gilbert Houngbo, dass die Welt eine Phase tiefgreifender Turbulenzen durchlebe, die auch die multilateralen Institutionen betreffe und wachsende Sorgen über die Zukunft der internationalen Zusammenarbeit aufwerfe. Er forderte dringende Strukturreformen, um die Effektivität der ILO zu gewährleisten und ihre Governance zu verbessern.
Houngbo betonte die Notwendigkeit, die technischen Unterstützungsmechanismen zu stärken und grundlegende Arbeitsprinzipien zu konsolidieren. Gleichzeitig unterstützte er eine rigorose Finanzpolitik für den Zeitraum 2026–2027, wie vom Verwaltungsrat empfohlen. Er betonte die Bedeutung einer Rationalisierung der Ausgaben bei gleichzeitiger Verbesserung der Leistung der Organisation.
Der Generaldirektor erörterte außerdem einen Resolutionsentwurf im Zusammenhang mit dem in Doha geplanten zweiten Sozialgipfel, der darauf abzielt, die soziale Absicherung jährlich um zwei Prozentpunkte zu erhöhen – ein wichtiger Schritt hin zu mehr sozialer Gerechtigkeit weltweit.
Darüber hinaus bekräftigte Houngbo, dass Beschäftigung nicht als Folge wirtschaftlicher Entwicklung, sondern als deren Hebel betrachtet werden sollte. Er betonte den engen Zusammenhang zwischen Arbeitsplatzschaffung, Arbeitnehmerschutz und nachhaltigem Wirtschaftswachstum. Abschließend betonte er die Bedeutung eines starken dreigliedrigen sozialen Dialogs zwischen Regierungen, Arbeitgebern und Arbeitnehmern, insbesondere angesichts des beschleunigten technologischen Wandels. Als Beispiel nannte er die laufende Debatte über die Entwicklung eines neuen Standards für menschenwürdige Arbeit in der digitalen Plattformökonomie, ein zentrales Thema für die Zukunft der Arbeit.
Die Eröffnungssitzung umfasste auch die Präsentation des Berichts des Vorsitzenden des Verwaltungsrats sowie die Wahl des Konferenzpräsidenten und der Vizepräsidenten. Die Arbeiten werden bis zum 13. Juni fortgesetzt, unter Beteiligung von Delegationen aus 113 ILO-Mitgliedsstaaten.
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