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18. Juni, „Weltpaniktag“: Israel, Iran und der Schatten einer nuklearen Apokalypse

14:26
18. Juni, „Weltpaniktag“: Israel, Iran und der Schatten einer nuklearen Apokalypse

Während die Vereinigten Staaten den 18. Juni als „Weltpaniktag“ begehen, einen satirischen Feiertag, der soziale Ängste mit Humor zerstreuen soll, spiegelt die Ausgabe 2025 ein brisantes aktuelles Thema wider. Seit Israels verheerendem Angriff auf den Iran am 13. Juni sind die Ängste vor einem umfassenden Atomkonflikt neu entfacht und haben diesen symbolträchtigen Tag zu einer sehr realen Warnung gemacht: vor einer Welt am Rande des Zusammenbruchs.

Die internationale Lage ist angespannt. Die berühmte „Weltuntergangsuhr“, ein Indikator für globale Risiken, steht seit Januar bei nur 89 Sekunden vor Mitternacht still – ein Rekordwert seit ihrer Einführung 1947. Sie spiegelt eine Häufung existenzieller Bedrohungen wider: die Verbreitung von Atomwaffen, geopolitische Krisen ohne diplomatische Lösung und zunehmend verheerende Zerstörungstechnologien.

Ein alarmierender Bericht listet weltweit 12.241 Atomsprengköpfe auf, darunter fast 4.000 einsatzbereite. Ihre Sprengkraft würde ausreichen, um bei den ersten Explosionen und Bränden 700 Millionen Menschen zu töten. Doch diese anfängliche Zerstörung wäre nur der Anfang einer globalen Katastrophe.

Wissenschaftler befürchten einen „nuklearen Winter“: Anhaltende Dunkelheit, verursacht durch in die Stratosphäre geschleuderten Ruß, würde das Sonnenlicht blockieren, die Photosynthese lahmlegen, die Nahrungsmittelversorgung kollabieren und den Planeten in einen dauerhaften Frost stürzen. Experten zufolge würde selbst ein begrenzter Austausch von Sprengköpfen zwischen Indien und Pakistan ausreichen, um eine globale Hungersnot auszulösen, von der bis zu zwei Milliarden Menschen betroffen wären.

Für Mark Lynas, Autor und Umweltaktivist, der sich der Erforschung nuklearer Bedrohungen verschrieben hat, gibt es keine Möglichkeit, sich an eine solche Katastrophe anzupassen. „Das nukleare Risiko ist heute weitaus größer als das des Klimawandels“, warnt er. „Wenn die Sonne aufhört zu scheinen, wird die Menschheit nichts mehr anbauen können. Und innerhalb von zehn Jahren werden alle Menschen sterben.“

Der Albtraum verschärft sich mit der israelisch-iranischen Krise. Mit der Verschärfung der militärischen Eskalation mehren sich die Szenarien eines umfassenden Krieges. Die Fragilität der Warnsysteme, menschliches Versagen und automatische Vergeltungsmaßnahmen – wie das russische „Dead-Hand“-System – erhöhen das Risiko einer unkontrollierten Eskalation. In den Vereinigten Staaten hätte der Präsident im Falle eines Alarms sechs Minuten Zeit, um über eine nukleare Reaktion zu entscheiden.

Trotz Verträgen und Versprechen rüstet die Welt weiter auf. Allein die Vereinigten Staaten und Russland verfügen über fast 12.000 Atomsprengköpfe. China baut sein Arsenal rasant aus, und auch Israel, Frankreich, Großbritannien, Indien, Pakistan und Nordkorea verfügen über beträchtliche nukleare Kapazitäten.

Das globale Klima des Misstrauens, der Feindseligkeit und des diplomatischen Rückzugs befeuert eine schwindelerregende Spirale. Vor diesem Hintergrund könnte der anhaltende Krieg jederzeit zu einer nuklearen Apokalypse ausarten. Die Menschheit spielt mit dem Feuer – einem radioaktiven Inferno, aus dem niemand unversehrt hervorgehen wird.


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