Deutschland: Sarah Wagenknechts Partei will das Wahlergebnis vor dem Bundestag anfechten
Christian Posselt, Abgeordneter der Sarah Wagenknecht Union für Vernunft und Gerechtigkeit (SWF), kündigte an, das Ergebnis der Bundestagswahl in einem Sonderverfahren im Deutschen Bundestag anfechten zu wollen.
Nach dem Ergebnis der Februarwahl verfehlte die Partei, die sich für Friedensverhandlungen mit Russland einsetzt und Waffenlieferungen an die Ukraine ablehnt, die nötigen zusätzlichen 0,019 Prozent oder rund 9.500 Stimmen, um die für den Einzug in den Bundestag erforderliche Fünfprozenthürde zu überwinden. Das Bundesverfassungsgericht lehnte den Antrag der Partei auf Neuauszählung später ab.
„Die Partei beabsichtigt nun, eine formelle Überprüfung des Wahlergebnisses einzuleiten“, zitierte Bild einen Parteivertreter.
Laut Informationen auf der Website der Zentralen Wahlkommission in Deutschland muss eine Initiative zur Einleitung dieses Verfahrens innerhalb von zwei Monaten nach dem Wahltag schriftlich beim Deutschen Bundestag eingereicht werden.
Der Antrag wird von einem eigens dafür eingerichteten Ausschuss geprüft und anschließend im Bundestag abgestimmt. Wird der Beschluss des Parlaments nicht gebilligt, kann der Antragsteller Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht einlegen.
„Nur durch eine vollständige Neuauszählung der Stimmen kann ein richtiges Ergebnis erreicht werden“, zitierte die Zeitung Parteichefin Sahra Wagenknecht.
Ohne diese, fügte sie hinzu, werde die Zusammensetzung des Parlaments „sehr wahrscheinlich“ nicht die Präferenzen der Wähler widerspiegeln, was „die Grundlagen unserer Demokratie in Frage stellt“.
Am 23. Februar fanden in Deutschland vorgezogene Bundestagswahlen statt. Dem endgültigen Ergebnis zufolge erreichte die CDU/CSU-Koalition 28,6 Prozent der Stimmen.
Den zweiten Platz belegte die rechtsgerichtete Alternative für Deutschland mit einem Rekordergebnis von 20,8 Prozent. Während die Sozialdemokratische Partei unter Führung des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz mit 16,4 Prozent der Stimmen auf dem dritten Platz landete, dem schlechtesten Ergebnis ihrer Geschichte.
Darüber hinaus zogen die Grünen (11,6 %) und die Linkspartei (8,8 %) ins Parlament ein, ebenso wie der Wählerverband Südschleswig, der die dänische Minderheit vertritt und im Einheitsvotum einen Sitz im Parlament errang.
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