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Gaza wirft Israel und den USA vor, Drogen in humanitärer Hilfe zu verstecken

14:06
Gaza wirft Israel und den USA vor, Drogen in humanitärer Hilfe zu verstecken

Das Medienbüro der Regierung von Gaza hat israelischen und US-amerikanischen Hilfsorganisationen vorgeworfen, mit Drogenpillen verunreinigte humanitäre Hilfe verteilt zu haben. Diese Behauptung hat Empörung und internationale Besorgnis ausgelöst. Der Fund erfolgte in der kriegszerstörten Enklave, wo Tausende Palästinenser inmitten des anhaltenden Konflikts auf Hilfe angewiesen sind.

Drogen in Hilfsgütern versteckt

Das Medienbüro gab bekannt, dass Pillen, die als „Oxycodon“, ein stark abhängig machendes Schmerzmittel, identifiziert wurden, in Mehlsäcken versteckt gefunden wurden, die über von Israel und den USA unterstützte Hilfsorganisationen verteilt wurden. Mindestens vier Personen gaben an, die Pillen in ihren Hilfsgütern gefunden zu haben. Die Behörden warnten, dass ein Teil des Mehls mit der Droge vermischt sein könnte, was ein noch größeres Risiko für die öffentliche Gesundheit darstelle.

In einer auf Telegram veröffentlichten Erklärung verurteilten die Behörden von Gaza den Vorfall als vorsätzlichen Angriff auf die palästinensische Gesellschaft. „Wir machen die israelische Besatzung für dieses abscheuliche Verbrechen der Verbreitung von Sucht und der Zerstörung des palästinensischen Sozialgefüges von innen heraus voll verantwortlich – als Teil einer systematischen Politik“, heißt es in der Erklärung. Beamte bezeichneten die Tat zudem als Kriegsverbrechen und Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht und warfen Israel vor, einen „schmutzigen Krieg“ gegen Zivilisten zu führen.

Gewalt in Hilfszentren

Die humanitäre Krise in Gaza hat sich verschärft, nachdem israelische Streitkräfte Berichten zufolge Palästinenser in der Nähe von Hilfsverteilungsstellen angegriffen haben. Das Medienbüro des Gazastreifens gibt an, dass in den letzten vier Wochen mindestens 549 Palästinenser getötet und über 4.000 verletzt wurden, als sie versuchten, Hilfe der Gaza Humanitarian Foundation (GHF), einer von den USA und Israel unterstützten Initiative, zu erhalten.

Die Vorwürfe werden durch eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung der israelischen Zeitung Haaretz gestützt, die sich auf „schockierende Geständnisse“ israelischer Soldaten berief. Dem Bericht zufolge hatten Soldaten den Befehl, unbewaffnete Palästinenser in der Nähe von Hilfszentren zu erschießen, selbst wenn diese keine Bedrohung darstellten.

„Die israelische Besatzungsarmee verfolgt unter dem Deckmantel der ‚Hilfe‘ eine systematische Politik des Völkermords“, erklärten Beamte aus Gaza.

Internationale Kritik

Die medizinische Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) schließt sich der wachsenden Kritik an und bezeichnet das Hilfsprogramm als „ein als humanitäre Hilfe getarntes Massaker“. In einer scharf formulierten Erklärung forderte MSF den sofortigen Stopp der Operation und warnte, dass die sogenannten Hilfsmaßnahmen Leben gefährden, anstatt Unterstützung zu leisten. Menschenrechtsgruppen und lokale Behörden in Gaza teilen die Bedenken von MSF und werfen Israel und seinen Verbündeten vor, die Hilfe als Waffe einzusetzen, um die palästinensische Gesellschaft zu untergraben.

Mit der Verschärfung der humanitären Katastrophe werden die Forderungen nach Rechenschaftspflicht und unabhängigen Untersuchungen der mutmaßlichen Verbrechen auf der Weltbühne immer lauter.


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