Kritische Mineralien: Marokko steigt mit dem TitanBeach-Projekt in den globalen Titan-Wettlauf ein

In einem internationalen Kontext, der vom Wettlauf um strategische Ressourcen geprägt ist, stärkt Marokko seine Position auf dem Markt für kritische Mineralien. Am 5. Juni 2025 gab das kanadische Unternehmen Steadright Critical Minerals Inc. die Unterzeichnung einer Absichtserklärung mit den Anteilseignern des marokkanischen Unternehmens NSM Capital bekannt. Ziel ist der Beginn der Exploration eines bedeutenden Titanvorkommens an der südlichen Atlantikküste des Landes.

Das TitanBeach-Titanprojekt, so der Name, wird sich über eine Fläche von 160 km² in der Region Cap Juby erstrecken, einem Gebiet, das für seinen titandioxidreichen (TiO₂) Küstensand bekannt ist. Die Partnerschaft sieht vor, dass Steadright bis zu 80 % des Projekts erwerben kann, vorbehaltlich des Abschlusses von Machbarkeitsstudien und Tests.

Titandioxid wird von den Vereinigten Staaten, Kanada, der Europäischen Union und anderen Industrienationen als kritisches und strategisches Mineral eingestuft und ist für seine Anwendungen in der Luft- und Raumfahrt, der Automobilindustrie, bei Industriepigmenten und in der Elektronik begehrt. In einem von wenigen Akteuren dominierten Markt haben geopolitische Spannungen, der Druck auf die Lieferketten und steigende Kosten die Attraktivität unkonventioneller Lagerstätten erhöht.

„Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, in Marokkos Mineralressourcen zu investieren“, sagte Matt Lewis, CEO von Steadright, und hob das günstige Steuerumfeld des Königreichs hervor, einschließlich der Steuerbefreiung in den ersten fünf Betriebsjahren.

Marokko, bekannt für seine dominante Position im Phosphatsektor, strebt eine Diversifizierung seiner Mineralressourcen an. Dieses neue Projekt, das sich noch in der Vorbereitungsphase befindet, ist Teil dieser Dynamik. Eine technische Studie gemäß der kanadischen Vorschrift NI 43-101 wird in den kommenden Tagen beginnen. Die ersten Proben aus dem Jahr 2023 ergaben einen Gehalt von 4,7 % Titan und 42 % Eisen, was auf ein vielversprechendes wirtschaftliches Potenzial schließen lässt.

Die Explorationsgenehmigungen könnten je nach den Ergebnissen der Feldarbeiten schnell in Fördergenehmigungen umgewandelt werden. Weitere Probenahmen sind derzeit im Gange, und der vollständige technische Bericht wird in den kommenden Wochen erwartet.

Über das industrielle Interesse hinaus verdeutlicht dieses Projekt Marokkos Bestreben, sich als wichtiger Akteur im Bereich kritischer Rohstoffe zu positionieren, da die Versorgungssicherheit weltweit an Bedeutung gewinnt. Wie schon beim RAM-Projekt in der Region Côte-Nord in Québec konzentriert sich Steadright auf wertschöpfungsstarke Süd-Nord-Partnerschaften, da Marokko sich als zunehmend attraktives Bergbauzentrum für internationale Investoren etabliert.