Marokko belegt laut Jeune Afrique den dritten Platz im Ranking der leistungsstärksten afrikanischen Länder.
Das französische Magazin Jeune Afrique veröffentlichte kürzlich ein Ranking der 20 leistungsstärksten afrikanischen Länder. Marokko belegte den dritten Platz auf dem Kontinent und übertraf damit die meisten anderen Länder. Es lag hinter Südafrika, das die Liste anführte, und Ägypten, das den zweiten Platz belegte.
Dieses Ranking basiert auf einer innovativen Methodik, die sich auf drei Hauptsäulen konzentriert: Governance (50 % der Gesamtpunktzahl), Einfluss und Innovation. Damit geht es über traditionelle Messgrößen hinaus, die ausschließlich auf dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) oder dem Index der menschlichen Entwicklung basieren.
Der Bericht wies darauf hin, dass Marokkos dritter Platz nicht überraschend sei und den bedeutenden Wandel unterstreiche, den das Land in den letzten Jahrzehnten zu einem bedeutenden Handels-, Logistik- und Finanzzentrum durchlaufen habe. Dies sei auf mehrere Faktoren zurückzuführen, darunter den Hafen von Tanger Med, einen der größten Häfen Afrikas und des Mittelmeerraums. Das Magazin hob hervor, dass Marokkos Monarchie dem Staat Legitimität und Stabilität verleiht und ihm die Fähigkeit verleiht, trotz anhaltender sozialer Herausforderungen langfristige Reformen umzusetzen, die in vielen afrikanischen Ländern fehlen.
Der Bericht hob auch Marokkos fortschrittliche Infrastruktur hervor, wie Hochgeschwindigkeitszüge, Flughäfen und Straßenbahnnetze in Großstädten. Führende marokkanische Unternehmen wie die OCP Group, die Attijariwafa Bank, Managem, die Bank of Africa und Maroc Telecom profitieren von ambitionierter Wirtschafts- und Politikdiplomatie und können so in Subsahara-Afrika und anderen Teilen der Welt präsent sein.
Der Bericht bezeichnete die OCP Group als herausragendes Beispiel für ein stimulierendes öffentliches Unternehmen, das Marokkos komparativen Vorteil bei den Phosphatreserven erfolgreich nutzt und ein integriertes Ökosystem geschaffen hat, zu dem auch die Polytechnische Universität Mohammed VI. gehört. Er fügte hinzu, das Unternehmen habe seine Aktivitäten auf Bereiche wie künstliche Intelligenz, Gastgewerbe und Fußball ausgeweitet und sei zu einem wichtigen Akteur in der nationalen Entwicklungsstrategie geworden.
Die Liste umfasste auch andere Länder wie Benin, die Elfenbeinküste, Togo und Ruanda, die ihre wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbessert und dank überdurchschnittlich starker Institutionen ein nachhaltiges und starkes Wachstum erzielt haben.
Andererseits führte Südafrika die Rangliste dank seines erheblichen Einflusses und seiner Innovationskraft an, trotz seiner relativ schwachen Regierungsführung. Ägypten belegte den zweiten Platz, gestützt durch seinen starken Einfluss und seine Innovationskraft, trotz wirtschaftlicher und administrativer Herausforderungen, die seine Platzierung in der Governance-Achse beeinflussten.
Der Bericht gibt an, dass das Ranking auf 25 verschiedenen Indikatoren basiert, die auf einer Skala von 1 bis 100 gemessen werden. Die Daten wurden nach ihrer Verfügbarkeit und Relevanz für afrikanische Länder ausgewählt. Die Governance-Dimension, die die Hälfte der Gesamtbewertung ausmacht, bezieht sich auf Demokratiestandards, die Achtung der Rechtsstaatlichkeit und die Wirksamkeit der Wirtschaftspolitik. Sie umfasst Indikatoren wie das Pro-Kopf-BIP-Wachstum im Zeitraum 2021–2023, ausländische Direktinvestitionsströme, den Rechtsstaatlichkeitsindex und den Korruptionswahrnehmungsindex der Weltbank.
Die Einflussachse umfasst diplomatische Indikatoren wie die Anzahl der Botschaften und die Truppenbeteiligung an UN-Missionen sowie kulturelle und sportliche Faktoren wie die Anzahl der Künstler unter den Top 20 der afrikanischen Künstler auf Spotify, die Ausrichtung des Afrika-Cups und die jährlichen Touristenzahlen. Die Innovationsachse schließlich umfasst Indikatoren zur Qualität der Bildung, zu Patenten und zur Finanzierung nationaler Startups im Einklang mit den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung.
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