US-Beteiligung an Israels Angriffen auf den Iran wirft angesichts des eskalierenden Konflikts Fragen auf
Mit der Eskalation der Spannungen zwischen Israel und dem Iran gerät die Rolle der USA im sich entwickelnden Konflikt zunehmend in den Fokus. Die USA bestreiten zwar eine Beteiligung an den jüngsten israelischen Angriffen, die Hunderte Tote und Tausende Verletzte forderten, doch Berichte deuten auf tiefere Verbindungen hin als offiziell zugegeben.
Angriffe und Vergeltung
Israel startete am Freitag die „Operation Rising Lion“, die sich gegen iranische Atomanlagen, Militärführung und Wissenschaftler richtete. Die Angriffe, die als Präventivmaßnahme gegen das iranische Atomprogramm beschrieben wurden, lösten rasche Vergeltungsmaßnahmen aus. Der Iran feuerte Raketen auf Tel Aviv und Jerusalem ab und kündigte weitere Maßnahmen an, während beide Seiten internationale Forderungen nach Deeskalation zurückwiesen.
Der iranische Außenminister Abbas Araghchi warf den USA vor, Israels Angriffe zu unterstützen, und behauptete, es gebe „solide Beweise“ für amerikanische Unterstützung. In einer Erklärung des iranischen Außenministeriums hieß es, die Angriffe seien mit Zustimmung der USA koordiniert worden, und es wurde vor schwerwiegenden Folgen gewarnt. Trotz dieser Vorwürfe hat die Trump-Regierung wiederholt eine Beteiligung bestritten.
„Wir sind nicht an Angriffen gegen den Iran beteiligt. Unsere Priorität ist der Schutz der amerikanischen Streitkräfte in der Region“, sagte Außenminister Marco Rubio. Rubio räumte jedoch ein, dass Israel die USA über den Angriff informiert hatte. Präsident Donald Trump deutete später in den sozialen Medien an, von bevorstehenden israelischen Operationen gewusst zu haben, beharrte aber darauf, dass die USA keine direkte Rolle spielten.
Gemischte Signale und angebliche Koordination
Die Darstellung der US-Beteiligung wird durch widersprüchliche Berichte erschwert. Während sich die Trump-Regierung öffentlich von den Angriffen distanzierte, behaupteten Quellen das Gegenteil. Axios berichtete, israelische Beamte hätten trotz der laufenden Atomverhandlungen Washingtons mit Teheran „klares grünes Licht“ von den USA für die Operation erhalten. Andere Berichte deuten darauf hin, dass US-Beamte eingegriffen haben, um Israels Pläne zu beeinflussen, darunter die Ablehnung eines Vorschlags zur Ermordung des iranischen Obersten Führers Ayatollah Ali Khamenei.
Ungenannte Beamte, die von Reuters und anderen Medien zitiert wurden, gaben an, dass Trump sich ausdrücklich gegen Angriffe auf die iranische Führung ausgesprochen hatte. „Haben die Iraner schon einen Amerikaner getötet? Nein. Solange das nicht der Fall ist, sprechen wir nicht einmal davon, die politische Führung anzugreifen“, sagte ein Beamter.
Netanjahus Sprecher wies diese Behauptungen als „falsch“ zurück. Der israelische Premierminister versicherte, Israel werde unabhängig handeln, um seine Sicherheit zu gewährleisten. Analysten vermuten jedoch, dass die unklaren Botschaften unterschiedliche Prioritäten der beiden Verbündeten widerspiegeln.
Strategische Risiken und Auswirkungen
Experten warnen, dass ein direktes oder indirektes US-Engagement die Region weiter destabilisieren könnte. Trita Parsi vom Quincy Institute for Responsible Statecraft argumentierte, die stillschweigende Zustimmung der Trump-Regierung zu Israels Angriffen sei ein riskantes Wagnis. „Trump setzt darauf, dass erhöhter Druck den Iran zur Kapitulation zwingen wird. Andernfalls stehen den USA nur begrenzte Handlungsoptionen zur Verfügung, was sie noch tiefer in den Konflikt hineinziehen könnte“, erklärte Parsi.
Im weiteren Verlauf der Situation besteht ein großes Risiko für Fehleinschätzungen. Da sowohl Israel als auch der Iran ihre Militäroperationen verstärken, bleibt die Aussicht auf eine Beteiligung der USA an einem größeren Konflikt besorgniserregend.
Lesen Sie auch
Aktuelle News
- 16:30 Die Europäische Union bietet Zollvergünstigungen im Austausch für einen besseren Zugang zu amerikanischen Produkten an
- 15:42 Israel-Iran-Krise eskaliert: Wie reagiert die Welt?
- 15:17 Strategischer Besuch des IFC-Geschäftsführers in Marokko zur Stärkung der Rolle des Privatsektors
- 15:00 Marokko ist weltweit führend im Tourismus und bereit, bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2030 zu glänzen
- 14:14 US-Beteiligung an Israels Angriffen auf den Iran wirft angesichts des eskalierenden Konflikts Fragen auf
- 14:00 Panama bekräftigt Unterstützung für marokkanische Autonomieinitiative für die Sahara
- 13:30 Deutscher Vizekanzler: Wir werden Israel unsere Unterstützung nicht verweigern, wenn seine Existenz bedroht ist