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Die Europäische Union unter Trumps Zolldruck: Zwischen Rückzug und internen Spaltungen
Laut einem Bericht der Financial Times begann die Europäische Union am 10. April angesichts der Handelsoffensive von US-Präsident Donald Trump einen Rückzug. Die abrupte Einführung umfassender Zölle löste Panik an den Märkten aus, bevor Washington diese vorübergehend auf 10 % senkte. Brüssel seinerseits setzte seine Vergeltungsmaßnahmen aus und erklärte sich unter Androhung höherer Zölle auf Stahl, Aluminium und Fahrzeuge bereit, Gespräche aufzunehmen.
Diese als versöhnlich geltende Haltung stieß intern auf Kritik. Einige Diplomaten beklagten einen Mangel an Entschlossenheit und waren der Ansicht, dass die EU, der größte Handelsblock der Welt, durch eine gemeinsame Aktion mit China und Kanada bessere Konditionen hätte erzielen können. Die Divergenzen zwischen den Mitgliedstaaten schwächten jedoch die Fähigkeit zu gemeinsamen Reaktionen.
Die vorläufige Einigung zwischen Ursula von der Leyen und Donald Trump in Turnberry führte zur Annahme eines 15-prozentigen US-Zolls auf eine breite Produktpalette, darunter auch Autos, sowie eines Quotensystems für Stahl. Für viele Beobachter stellt dieses Zugeständnis eine Art „strategische Kapitulation“ vor einem Präsidenten dar, der die EU als unfairen Konkurrenten betrachtet, „sogar härter als China“.
Hinter den Kulissen verschärften sich die Meinungsverschiedenheiten. Während Paris für eine härtere Linie plädierte, favorisierte Berlin einen versöhnlichen Ansatz zum Schutz seiner Automobilindustrie. Andere Länder befürchteten, dass eine Handelseskalation die US-Militärunterstützung für die Ukraine oder die Präsenz von US-Streitkräften in Europa gefährden könnte.
Obwohl die EU letztlich mit Vergeltungszöllen in Höhe von 93 Milliarden Euro drohte, hielten viele diese Reaktion angesichts der Geschwindigkeit und Aggressivität der US-Maßnahmen für verspätet und unzureichend. Diese Episode offenbart sowohl die strategische Verwundbarkeit des europäischen Blocks als auch die anhaltenden Spannungen zwischen seinen Mitgliedstaaten im Umgang mit der unberechenbaren US-Politik.