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Frankreich: Weitere europäische Länder werden den Staat Palästina voraussichtlich anerkennen

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Frankreich: Weitere europäische Länder werden den Staat Palästina voraussichtlich anerkennen
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Der französische Außenminister Jean-Noël Barrot hat angekündigt, dass mehrere europäische Staaten voraussichtlich ihre Absicht bekräftigen werden, den Staat Palästina während einer UN-Konferenz am Montag und Dienstag in New York anzuerkennen. Frankreich hatte sich bereits im September zur formellen Anerkennung verpflichtet und wäre damit das erste G7-Land, das dies tut.

Die Konferenz unter dem gemeinsamen Vorsitz von Frankreich und Saudi-Arabien soll das Streben nach einer Zweistaatenlösung im Nahen Osten neu beleben. Laut Barrot werden die an den Gesprächen teilnehmenden arabischen Länder erstmals die Hamas verurteilen und ihre Entwaffnung fordern. Dies markiert einen bedeutenden diplomatischen Wandel und führt zu einer weiteren Isolierung der militanten Gruppe.

Barrot gab nicht bekannt, welche europäischen Länder sich der Anerkennungsinitiative anschließen werden, obwohl Spanien, Irland, Polen, Schweden und Frankreich bereits am Prozess beteiligt sind oder sich dazu verpflichtet haben.

Großbritannien und Deutschland bleiben weiterhin vorsichtig. Der britische Premierminister Keir Starmer betonte, dass jede Anerkennung durch London Teil eines umfassenderen Friedensplans sein müsse, während Berlin erklärte, eine Anerkennung kurzfristig nicht in Betracht zu ziehen.

Die ursprünglich für Juni geplante hochrangige Konferenz wurde aufgrund des Israel-Iran-Krieges verschoben. Ein Ministertreffen beginnt diese Woche in New York, ein Gipfeltreffen wird für September erwartet.

Barrot betonte, die Vision eines palästinensischen Staates sei noch nie so bedroht – und so wichtig – gewesen. Angesichts der anhaltenden Zerstörung im Gazastreifen und des ungebremsten Siedlungsausbaus im Westjordanland werde eine politische Lösung immer dringender.

Es wird erwartet, dass Frankreich und Saudi-Arabien einen Nachkriegsfahrplan für Gaza vorlegen, der Wiederaufbau, Regierungsführung und langfristigen Frieden sichern soll. Barrot versicherte, dieser Plan stehe im Einklang mit den Abraham-Abkommen und könne den Weg für weitere Normalisierungsabkommen mit Israel ebnen.

Laut AFP erkennen mindestens 142 der 193 UN-Mitgliedsstaaten den palästinensischen Staat an, der 1988 einseitig im Exil ausgerufen wurde.



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