-
17:01
-
16:30
-
16:07
-
15:47
-
15:42
-
15:05
-
14:29
-
14:19
-
13:39
Folgen Sie uns auf Facebook
Neuer Bericht stuft Marokko laut EUAA als sicheres Land ein
Der jüngste Halbjahresbericht der Asylagentur der Europäischen Union (EUAA) zeigt einen deutlichen Rückgang der Anträge auf internationalen Schutz in den EU+-Ländern. Im ersten Halbjahr 2025 sanken diese im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 23 % und erreichten mit 399.000 Anträgen den niedrigsten jemals verzeichneten Stand.
In diesem Zusammenhang hat die Europäische Kommission vorgeschlagen, Marokko neben Bangladesch, Kolumbien, Ägypten, Indien, dem Kosovo und Tunesien in die Liste der als „sicher“ geltenden Länder aufzunehmen. Diese Einstufung würde eine beschleunigte Bearbeitung der Asylanträge dieser Staaten bedeuten, was sich auf ihre Annahmequoten auswirken könnte. Zusammen entfielen auf diese Länder 16 % der in den letzten sechs Monaten gestellten Asylanträge.
Der allgemeine Rückgang ist größtenteils auf den Einbruch der syrischen Anträge nach dem Sturz des Regimes in Damaskus im Dezember 2024 und der Einsetzung einer Übergangsregierung im März 2025 zurückzuführen. Die Anträge syrischer Staatsangehöriger sanken daher von über 12.000 im November 2024 auf nur noch 2.600 im Juni 2025 – ein Rückgang um 66 %.
Venezolaner und Afghanen sind nun die Hauptantragsteller mit 49.000 bzw. 42.000 Anträgen, die zusammen über 20 % der Gesamtzahl ausmachen. Es folgen Bangladescher (17.000), Türken (17.000, minus 41 %) und Ukrainer (16.000, plus 29 %).
Unter den Aufnahmeländern haben Frankreich (78.000 Anträge) und Spanien (77.000) Deutschland (70.000) überholt – eine beispiellose Entwicklung. Italien folgt mit 64.000 Anträgen, während Griechenland mit einem Antrag pro 380 Einwohner die höchste relative Quote aufweist.
Ende Juni 2025 warteten noch 918.000 Anträge auf eine Erstentscheidung, während 4,5 Millionen Menschen vorübergehenden Schutz gewährt wurde, hauptsächlich Ukrainer, von denen die Hälfte in Deutschland und Polen lebt. Die Gesamtanerkennungsquote sank auf 25 %, ein historisch niedriger Wert, insbesondere aufgrund des Einfrierens syrischer Anträge. Einige Gruppen, wie Haitianer (86 %) und Malier (79 %), weisen jedoch weiterhin hohe Quoten auf, während andere, wie Bangladescher (4 %) und Pakistaner (10 %), weiterhin zu den am wenigsten begünstigten gehören.
Dieser Bericht veranschaulicht den wachsenden Druck auf die europäischen Asylsysteme und offenbart eine Phase der Neudefinition, in der die Union versucht, humanitäre Anforderungen, Aufnahmekapazitäten und eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Herkunftsländern in Einklang zu bringen.