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WHO warnt vor weltweitem Rückgang der Antibiotikawirksamkeit um über 40 %

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WHO warnt vor weltweitem Rückgang der Antibiotikawirksamkeit um über 40 %
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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor dem alarmierenden Anstieg der Resistenzen gegen wichtige Antibiotika und weist darauf hin, dass diese eine große Bedrohung für die globale Gesundheit darstellen. Laut dem jüngsten Bericht der UN-Agentur war im Jahr 2023 jede sechste im Labor bestätigte bakterielle Infektion resistent gegen Antibiotika.

Der Bericht basiert auf Daten aus über 100 Ländern und zeigt, dass die antimikrobielle Resistenz zwischen 2018 und 2023 bei den beobachteten Kombinationen von Erregern und Antibiotika um mehr als 40 % zugenommen hat. Der geschätzte durchschnittliche jährliche Anstieg liegt zwischen 5 und 15 %.

Die WHO betont, dass diese Resistenzen von Land zu Land sehr unterschiedlich sind und in Südostasien und im Nahen Osten am höchsten sind. In Afrika ist mittlerweile jede fünfte Infektion resistent gegen eine Behandlung. Dieses Phänomen wird durch schwache Gesundheitssysteme, die bakterielle Infektionen nicht wirksam diagnostizieren oder behandeln können, noch verschärft.

Die Organisation begrüßt dennoch die Fortschritte bei der globalen Überwachung. Die Zahl der am Globalen Überwachungssystem für antimikrobielle Resistenz und ihren Einsatz teilnehmenden Länder hat sich von 25 im Jahr 2016 auf 104 im Jahr 2023 mehr als vervierfacht. Allerdings haben 48 % der Länder im vergangenen Jahr keine Daten gemeldet, und fast die Hälfte der Länder, die dies taten, verfügt noch immer nicht über zuverlässige Mechanismen zur Generierung qualitativ hochwertiger Daten.

Der Bericht erinnert daran, dass die 2024 verabschiedete Erklärung der Vereinten Nationen zur antimikrobiellen Resistenz ehrgeizige Ziele zur Bekämpfung dieser Plage setzt. Dazu gehören die Stärkung der Gesundheitssysteme und die Umsetzung eines „One Health“-Ansatzes, der die Bereiche der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt integriert.



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