Bourita definiert marokkanische Diplomatie neu: Eine Schattenarmee im Dienste der königlichen Vision
Außenminister Nasser Bourita skizzierte die Entwicklung der marokkanischen Diplomatie der letzten Jahre und erklärte, sie basiere auf einer „klaren und souveränen Vision“, die von König Mohammed VI. etabliert wurde. Ihm zufolge hat diese Vision die marokkanische Außenpolitik zu einem wesentlichen strategischen Hebel für die Verteidigung der höheren Interessen des Königreichs in einem instabilen internationalen Kontext gemacht.
In einer Fragerunde im Beraterstab betonte Bourita, dass eine effektive Außenpolitik mehr als bloßes technisches Management oder kurzfristige Reaktionen erfordere. Sie müsse auf einer soliden Strategie basieren, und genau das zeichne das marokkanische Modell aus, das sich auf internationaler Ebene stets von einem königlichen Kompass leiten lasse.
Der Minister betonte, diese Vision habe der marokkanischen Diplomatie einen neuen Charakter verliehen, der Klarheit, Entschlossenheit und einen multidimensionalen Ansatz verbinde, sei es in der Sahara-Frage, in den Beziehungen zu Großmächten oder in Marokkos Positionierung in Afrika und der Welt.
Bourita kritisierte einen Ansatz, der ausschließlich auf finanziellen Ressourcen basiert, und bekräftigte, dass die eigentliche Herausforderung in der Diplomatie in der Qualität der Humanressourcen liege. Er kündigte daher die Einführung eines neuen Karrierewegs für Diplomaten an, der an internationale Veränderungen angepasst ist und auf die Förderung nationaler Kompetenzen abzielt.
Er gab außerdem bekannt, dass das Ministerium an der Modernisierung des Personals in Botschaften und Konsulaten arbeitet, darunter Diplomaten, Konsuln und lokale Mitarbeiter. Dem Personal der diplomatischen Vertretungen wurde eine Gehaltserhöhung von 14 % gewährt, mit Aussicht auf weitere Erhöhungen gemäß den Gesetzen der Gastländer.
Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Ausweitung der Kranken- und Altersvorsorge auf alle Mitarbeiter, einschließlich der lokalen Mitarbeiter, um deren Zugehörigkeitsgefühl und berufliches Engagement zu stärken.
In Bezug auf die Dienstleistungen für im Ausland lebende Marokkaner erklärte Bourita, dass das Ministerium die Konsularbüros modernisiert und digitalisiert, um den Zugang zu verbessern, die Bürokratie abzubauen und gleichzeitig die Qualität der Dienstleistungen zu verbessern.
Im Geiste der Offenheit und der Förderung der Gleichstellung der Geschlechter gab der Minister bekannt, dass 40 % der derzeit amtierenden Konsuln und 40 % der Vizekonsuln Frauen seien. Diese Zahl führt er auf den königlichen Wunsch zurück, die Rolle von Frauen in Entscheidungsgremien zu stärken und ihre Fähigkeiten in der diplomatischen Vertretung anzuerkennen.
Angesichts der institutionellen Veränderungen räumte Bourita ein, dass das Ministerium nicht mehr der einzige Akteur im diplomatischen Bereich sei. Andere Sektoren und Institutionen seien nun involviert, was höhere Anforderungen an Qualität und Professionalität erfordere. Abschließend bekräftigte der Minister, dass Marokko keine bloßen Beamten brauche, sondern echte „diplomatische Soldaten“, die vom höchsten Interesse der Nation und der Klarheit der königlichen Vision getrieben seien.
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