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Die internationale Presse betrachtet Londons Anerkennung des marokkanischen Autonomieplans als diplomatischen Meilenstein zur Stärkung der regionalen Stabilität

Tuesday 03 June 2025 - 11:20
Die internationale Presse betrachtet Londons Anerkennung des marokkanischen Autonomieplans als diplomatischen Meilenstein zur Stärkung der regionalen Stabilität

Die wichtigsten internationalen Pressepublikationen sind sich einig über die Bedeutung der historischen Entscheidung Großbritanniens, den marokkanischen Autonomieplan zur Lösung des Sahara-Konflikts offiziell zu unterstützen. Dieser diplomatische Kurswechsel Londons wird als deutliches Zeichen der Glaubwürdigkeit und Tragfähigkeit des marokkanischen Vorschlags und als strategischer Schritt zur Stärkung Marokkos Position auf der internationalen Bühne gewertet.

Die Washington Post bezeichnete diese Unterstützung als bedeutende diplomatische Entwicklung und bezeichnete den marokkanischen Autonomieplan als „die glaubwürdigste, realistischste und praktikabelste Option“ zur Lösung eines jahrzehntelangen Konflikts. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Rabat verkündete der britische Außenminister David Lammy diesen Kurswechsel. Er begrüßte gemeinsam mit seinem marokkanischen Amtskollegen Nasser Bourita die historischen Beziehungen zwischen den beiden Königreichen und äußerte den Wunsch, die Zusammenarbeit in den Bereichen Sicherheit, Handel, Infrastruktur und im Rahmen der gemeinsamen Ausrichtung der Fußballweltmeisterschaft 2030 zu stärken.

Lammy betonte die Dringlichkeit einer Lösung für diesen Konflikt und betonte, dass eine Lösung die regionale Stabilität in Nordafrika fördern würde. Er bekräftigte zudem das Engagement Großbritanniens für den UN-Prozess. London ist damit nach den USA im Jahr 2020 und Frankreich im Jahr 2024 das dritte ständige Mitglied des UN-Sicherheitsrats, das den marokkanischen Plan offen unterstützt.

France 24 betonte, diese britische Kehrtwende sei Teil eines jüngsten europäischen Trends zugunsten der marokkanischen Position. Diese Ankündigung erfolgte im Rahmen von David Lammys offiziellem Besuch in Rabat, einer Entscheidung, die in Algier für Unmut gesorgt hat.

Die Deutsche Welle stellte fest, dass Marokko als einzige Lösung für diesen Konflikt einen Autonomiestatus unter seiner Souveränität vorschlägt, während die Polisario-Front, unterstützt von Algerien, weiterhin die Unabhängigkeit dieses Gebiets fordert, das die UN weiterhin als „nicht selbstverwaltet“ einstuft. Das deutsche Medienunternehmen wies zudem darauf hin, dass der Sicherheitsrat die Parteien kürzlich aufgefordert habe, die Verhandlungen zur Erzielung einer dauerhaften Lösung wieder aufzunehmen.

Die Financial Times wertete Lammys Äußerungen als implizite Anerkennung der marokkanischen Souveränität über die Region. Der Zeitung zufolge ist diese Unterstützung Teil einer britischen Strategie, den Zugang marokkanischer Unternehmen zum Markt zu fördern, während sich das Königreich auf die Ausrichtung der Fußballweltmeisterschaft 2030 vorbereitet.

The Guardian und The Independent betonten die Ambitionen beider Länder, ihre strategische Partnerschaft zu stärken, insbesondere durch Vereinbarungen in den Bereichen Gesundheit, Innovation, Infrastruktur und Wasserwirtschaft. Sie betonten die tiefen historischen Bande zwischen beiden Nationen, die mehr als 800 Jahre zurückreichen, und begrüßten diese Initiative als einen wichtigen Fortschritt für die bilateralen Beziehungen.

Die Daily Mail hob Marokkos massive Investitionen in seinen südlichen Provinzen hervor, die diese Regionen zu attraktiven Wirtschaftszentren machen, insbesondere in den Bereichen Fischerei, Landwirtschaft, erneuerbare Energien und Infrastruktur. Sie betonte auch die zentrale Rolle von Projekten wie dem Energie-Megaprojekt „Xlinks“, das das Vereinigte Königreich mit Ökostrom aus Marokko versorgen soll.

Reuters berichtete, Minister Lammy habe erklärt, sein Land werde nicht nur bilateral, sondern auch regional und international mit Marokko zusammenarbeiten. Er betonte, diese neue Position sei Teil einer wachsenden Unterstützung für den marokkanischen Autonomieplan.

Diese britische Unterstützung, die in einem sich wandelnden diplomatischen Kontext erfolgt, markiert einen neuen Schritt in der wachsenden internationalen Anerkennung des marokkanischen Plans als realistische und dauerhafte Lösung des Konflikts. Sie festigt Marokkos Position in der Sahara-Frage weiter und trägt gleichzeitig zur Stärkung der regionalen Stabilität bei und eröffnet neue Perspektiven für wirtschaftliche und strategische Zusammenarbeit.


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