Fusionsgespräche zwischen Honda und Nissan werden ausgesetzt, was die Tokioter Börse erschüttert
Die Finanzzeitung Nikkei berichtete, dass die Gespräche zwischen Honda und Nissan über eine geplante Fusion ausgesetzt worden seien – eine Wendung der Ereignisse, die die Tokioter Börse erschütterte. Das Projekt, dessen Ziel die Gründung einer einheitlichen Holding bis 2026 war, hätte es den beiden japanischen Giganten ermöglicht, im strategischen Elektrosektor mit den Weltmarktführern im Automobilsektor, darunter Tesla und chinesischen Herstellern wie BYD, zu konkurrieren. Doch eine Reihe interner Meinungsverschiedenheiten führten zum Abbruch der Verhandlungen, was gravierende Folgen für die Börsenmärkte hatte.
Bei den Gesprächen, die im vergangenen Dezember begannen, ging es auch um eine Fusion zwischen Honda und Nissan, aus der der drittgrößte Automobilhersteller der Welt entstanden wäre. Über das Szenario einer Fusion in Form einer gemeinsamen Holding mit einheitlicher Börsennotierung gibt es nach monatelangen Verhandlungen allerdings keine Einigung in zentralen Punkten wie etwa dem Integrationsverhältnis. Berichten zufolge schlug Honda später vor, die Nissan-Aktien zu erwerben und das Unternehmen in eine Tochtergesellschaft umzuwandeln. Diese Option stieß beim Nissan-Management, das entschlossen war, seine Autonomie zu wahren, auf wenig Zustimmung.
Die Folgen dieser Sackgasse ließen nicht lange auf sich warten. Die Nissan-Aktien fielen im frühen Nachmittagshandel um 4,86 %, bevor der Handel ausgesetzt wurde, während die Honda-Aktien um beachtliche 12 % stiegen. Diese Entwicklungen verdeutlichen die unmittelbaren Auswirkungen der abgebrochenen Verhandlungen auf das Vertrauen der Anleger.
Ziel des Fusionsvorhabens war es, die Position der beiden japanischen Konzerne gegenüber immer mächtiger werdenden Konkurrenten im Elektrosektor zu stärken, in dem sie weit zurückliegen. Nissan, das bereits mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, hatte unter großem Druck den Abbau von 9.000 Arbeitsplätzen und eine Reduzierung seiner Produktionskapazität angekündigt. Die Fusion mit Honda schien eine strategische Gelegenheit zu sein, die Dinge umzukehren. Mit der Ablehnung einer Integration in Form einer Tochtergesellschaft ging jedoch ein Kapitel dieser ehrgeizigen Allianz zu Ende.
Es bleibt abzuwarten, wie die beiden Unternehmen auf den sich verändernden globalen Automobilmarkt reagieren und ob sie sich dafür entscheiden, sich allein neu zu erfinden oder andere Formen der Zusammenarbeit zu erkunden.
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