Macron drängt auf UN-Ozeangipfel auf globalen Pakt und Moratorium für Tiefseebergbau
Der französische Präsident Emmanuel Macron eröffnete die UN-Ozeankonferenz in Nizza mit einem eindringlichen Appell zur globalen Zusammenarbeit zum Schutz der Meeresökosysteme. „Während sich die Erde erwärmt, brodelt der Ozean“, sagte er und betonte die entscheidende Rolle des Multilateralismus bei der Bewältigung von Umweltbedrohungen. Macron plädierte für einen kooperativen, wissenschaftsbasierten Ansatz und betonte, dass Klimawandel und Biodiversitätsverlust auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und nicht auf Meinungen beruhen.
Er bestätigte, dass ein wichtiges internationales Abkommen – der Hochseevertrag – bald in Kraft treten wird. Der Vertrag soll 2023 unterzeichnet werden und benötigt 60 Ratifizierungen, um wirksam zu werden. Macron gab bekannt, dass 50 Länder ihn bereits ratifiziert hätten und 15 weitere beitreten würden – ein wichtiger Fortschritt für die Meerespolitik.
Macron drängte außerdem auf ein internationales Moratorium für Tiefseebergbau und bezeichnete diese Praxis als gefährlich zerstörerisch für die marine Biodiversität. „Einen räuberischen Wettlauf auf dem Meeresgrund zu starten, ist Wahnsinn“, sagte er und bezeichnete das Moratorium als dringende globale Verantwortung.
An der Konferenz nahmen Staats- und Regierungschefs aus rund 60 Ländern teil, darunter der Brasilianer Luiz Inácio Lula da Silva und der Argentinier Javier Milei. Der Aufruf des Gipfels zur Einheit fällt mit den internationalen Debatten über ein globales Abkommen gegen Plastikverschmutzung und der Zurückhaltung einiger Länder, darunter der USA, zusammen, Beschränkungen des Tiefseebergbaus zu unterstützen.
Derzeit sind nur 2,7 % der Ozeane wirksam vor schädlichen Abbauaktivitäten geschützt – weit unter dem für 2030 gesetzten Ziel von 30 %. Frankreich, ein wichtiger Befürworter des Hochseevertrags, behauptet, das 30-Prozent-Schutzziel erreicht zu haben, obwohl Umweltverbände argumentieren, dass nur 3 % der französischen Gewässer wirklich vor Praktiken wie industrieller Fischerei und Grundschleppnetzfischerei geschützt seien.
Allein im Jahr 2024 waren laut Daten von Oceana über 100 Schleppnetzfischer mehr als 17.000 Stunden in den sechs französischen Meeresparks im Einsatz. Ziel des Gipfels ist es, diese Diskrepanz zwischen politischen Erklärungen und tatsächlichem Umweltschutz zu beseitigen.
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