Marokko ist führend bei der landwirtschaftlichen Erneuerung in Afrika und eröffnet neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit mit Asien
Marokko entwickelt sich zu einem Vorreiter der regenerativen Landwirtschaft in Afrika und bietet neue Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit asiatischen Agrarunternehmen, um die Ernährungssicherheit auf dem Kontinent zu stärken, heißt es in einem Bericht des NTU-SBF-Zentrums für Afrikastudien der Nanyang Technological University in Singapur.
Der von Professor Michael Tanchum verfasste Bericht hebt hervor, dass Marokkos innovativer Ansatz zur regenerativen Landwirtschaft große Herausforderungen der Ernährungssicherheit in Afrika angeht, zur Bekämpfung der Wüstenbildung beiträgt und die Auswirkungen des Klimawandels mildert.
In dem Bericht heißt es außerdem: „Die Ernährungssicherheit von 290 Millionen Afrikanern, die bis 2030 von chronischem Hunger bedroht sind, macht die Einführung einer regenerativen Landwirtschaft in Afrika dringend erforderlich.“
Marokko: ein Modell der landwirtschaftlichen Transformation
Der Bericht hebt den Wandel hervor, den der marokkanische Agrarsektor mit dem Plan „Grünes Marokko“ durchlaufen hat. Dieser hat den Wert der Agrarexporte über einen Zeitraum von zehn Jahren um 117 % gesteigert und erreichte im Jahr 2020 3,5 Milliarden US-Dollar.
Der Bericht stellt fest, dass durch diesen Plan auch 342.000 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden. Durch regenerative Landwirtschaft können Landwirte größere Ernten erzielen und gleichzeitig weniger Wasser verbrauchen, was dazu beiträgt, die Auswirkungen des Klimawandels zu mildern.
Dieser Ansatz basiert auf der Verbesserung der Wassernutzungseffizienz, der Steigerung der Ernteproduktivität und der Stärkung der Kohlenstoffspeicherung in Böden, was zur Wiederherstellung degradierter Böden, zum Schutz der Artenvielfalt und zur Verbesserung der Feuchtigkeitsspeicherung beiträgt.
Eine Chance für die Zusammenarbeit zwischen Afrika und Asien
Der Bericht stellt fest, dass afrikanische Länder, die mit zunehmender Wüstenbildung konfrontiert sind, auf regenerative Landwirtschaft umsteigen, um die Bodengesundheit zu stärken, die Wüstenbildung zu bekämpfen und die landwirtschaftliche Produktion zu steigern. Unterdessen versuchen asiatische Unternehmen wie Olam Agri aus Singapur, diese Praktiken auch in Afrika einzuführen, um nachhaltige Lieferketten zu gewährleisten.
Der Bericht hebt die Rolle asiatischer Unternehmen im afrikanischen Agrarsektor hervor und nennt beispielsweise Olam Agri, das in zehn Ländern Afrikas südlich der Sahara tätig ist und in der Elfenbeinküste „das weltweit größte zertifizierte Programm für regenerative Landwirtschaft in der Baumwolllieferkette“ gestartet hat.
Professor Tanchum ist davon überzeugt, dass Partnerschaften zwischen afrikanischen Landwirten und asiatischen Agrarunternehmen heute „eine wirtschaftliche und ökologische Notwendigkeit“ seien. Er ist der Ansicht, dass die von Marokko vorgeschlagenen nachhaltigen Lösungen „einen wirksamen Weg zur Stärkung der afrikanisch-asiatischen Zusammenarbeit im Bereich der regenerativen Landwirtschaft“ bieten.
Der Bericht hebt außerdem hervor, dass die landwirtschaftliche Produktion Afrikas 30 Prozent ihres tatsächlichen Potenzials nicht übersteigt und dass die durchschnittliche Getreideproduktion in Afrika weniger als halb so groß ist wie in Indien.
Marokko: ein wichtiger Partner für die landwirtschaftliche Transformation in Afrika
Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass die Einführung einer regenerativen Landwirtschaft „unabdingbar ist, um die Ernährungssicherheit in Afrika und Asien zu gewährleisten“ und dass Marokko ein erfolgreiches Modell für die Anwendung dieser Praktiken darstellt.
Experten sind davon überzeugt, dass die Bekämpfung der Wüstenbildung, die Ausweitung des Ackerlandes und die Verbesserung der Wassernutzungseffizienz die regenerative Landwirtschaft zu einer nachhaltigen strategischen Option in Afrika machen werden.
Der Bericht weist auch darauf hin, dass in Afrika tätige asiatische Unternehmen, insbesondere solche, die auf die Agrarindustrie spezialisiert sind, von der marokkanischen Expertise in diesem Bereich profitieren könnten, insbesondere durch eine Zusammenarbeit mit OCP. Diese Partnerschaft würde es ermöglichen, in Afrika entwickelte Techniken für die Anwendung in Asien anzupassen und umgekehrt.
Marokkos führende Position in der regenerativen Landwirtschaft, gepaart mit seiner bedeutenden Rolle auf dem globalen Markt für frische und tiefgekühlte Produkte, eröffnet zahlreiche Möglichkeiten für die Zusammenarbeit zwischen marokkanischen Produzenten und Importeuren sowie Einzelhändlern in Singapur.
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