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Vom „Afrikanischen Löwen“ bis zum „Simba“: Marokko an der Spitze einer nachhaltigen panafrikanischen Sicherheitsvision

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Vom „Afrikanischen Löwen“ bis zum „Simba“: Marokko an der Spitze einer nachhaltigen panafrikanischen Sicherheitsvision

In einem sich rasch verändernden regionalen Kontext, der von tiefgreifenden geopolitischen Umwälzungen geprägt ist, ragt die multinationale Militärübung „African Lion“, die vom 12. bis 23. Mai 2025 in Marokko in ihrer 21. Ausgabe stattfindet, als wichtige strategische Plattform für die Neudefinition der afrikanischen Sicherheit hervor. Diese von Marokko und den Vereinigten Staaten gemeinsam geleitete Übung ist das Herzstück eines ehrgeizigen Projekts namens „Simba“ – einer integrierten multinationalen Struktur afrikanischer Brigaden –, dessen Ziel der Aufbau einer autonomen und nachhaltigen afrikanischen Sicherheit ist, in perfekter Übereinstimmung mit der von König Mohammed VI. im Jahr 2014 verkündeten „Abidjan-Doktrin“.

Die Ausgabe des Afrikanischen Löwen 2025 stellt einen historischen Wendepunkt dar, an dem mehr als 10.000 Soldaten aus 40 Ländern teilnehmen, verteilt auf sechs marokkanische Regionen: Agadir, Tan-Tan, Tiznit, Kenitra, Ben Guérir und Tifnit. Die Übung wird in ihrer Anfangsphase (22.-30. April) auch auf Tunesien ausgedehnt, was ihre kontinentale Dimension verstärkt. Weit über einfache Manöver hinaus stellt es eine Reflexionsgrundlage für ein afrikanisches Sicherheitsmodell dar, das westliches technologisches Know-how und regionale Legitimität vereint.

Angesichts des Scheiterns externer Ansätze wie der französischen Operationen „Serval“ und „Barkhane“ in der Sahelzone, die unter einem Mangel an lokaler Legitimität und einem mangelnden Verständnis der afrikanischen sozialen Dynamiken litten, bietet die Übung „African Lion“ eine Alternative, die auf afrikanischer Führung und Mitgestaltung basiert. Diese strategische Ausrichtung wird von Experten wie Abdelhakim Yamani, Präsident des Horizon Géopolitique Institute, begrüßt, der die Bedeutung einer ganzheitlichen Strategie unter der Leitung lokaler Akteure betont.

Marokko scheint bei dieser Wiederbelebung der Sicherheit in Afrika eine zentrale Rolle zu spielen. Sein stabiles Umfeld, seine soliden Institutionen, eine moderne Armee, die den NATO-Standards entspricht, und seine aktive Militärdiplomatie machen das Königreich zu einer natürlichen Führungsmacht. Das Land lehnt die Errichtung ausländischer Militärstützpunkte ab und wahrt so seine Souveränität, während es gleichzeitig eine fortgeschrittene militärische Zusammenarbeit aufrechterhält. Seine Erfahrung in Friedensmissionen unter der Schirmherrschaft der UNO, insbesondere in der Zentralafrikanischen Republik und der Demokratischen Republik Kongo, zeugt von seinem Engagement für Afrika.

Das vom Horizon Géopolitique Institute vorgeschlagene Projekt „Simba“ zielt darauf ab, das Erlebnis des afrikanischen Löwen durch die Schaffung einer dauerhaften Struktur zu institutionalisieren. Letztere wäre mit einem zweisprachigen (Arabisch/Englisch) mobilen Hauptquartier ausgestattet, in das regionale Einheiten der ECOWAS oder der G5 Sahel integriert wären. Der Schwerpunkt liege auf Aufklärung, Drohnen, Cybersicherheit und der Ausweitung der Reichweite auf den Golf von Guinea und die Atlantikküste.

Der Ansatz beschränkt sich nicht nur auf den militärischen Aspekt. Es integriert Entwicklungsdimensionen: Einsatz von Drohnen zur Überwachung, Ausbildung lokaler Kräfte, Unterstützung sozialer Projekte wie Zugang zu Wasser, Gesundheitsversorgung und Bildung. All dies ist Teil einer regionalen Logik, die mit Initiativen wie „Zugang zum Atlantik“ für die Sahelländer im Einklang steht.

Somit ist „African Lion 2025“ nicht nur eine Machtdemonstration, sondern auch die Entstehung eines neuen afrikanischen Sicherheitsparadigmas, verkörpert durch „Simba“ und angeführt von einem Marokko, das stabil, legitim und auf die Zukunft des Kontinents ausgerichtet ist. Die wirkliche Herausforderung besteht weiterhin darin, die afrikanische Eigenverantwortung zu festigen, eine ausgewogene internationale Partnerschaft aufzubauen und konkrete Vorteile für die afrikanische Bevölkerung zu erzielen.


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