X

folgen Sie uns auf Facebook

Vorbereitung auf den Ramadan in Marokko: Ein Monat der Hingabe und Solidarität

Thursday 27 February 2025 - 16:15
Vorbereitung auf den Ramadan in Marokko: Ein Monat der Hingabe und Solidarität

Der heilige Monat Ramadan rückt immer näher und in Marokko, wie in vielen muslimischen Ländern, wird dieser Moment mit Inbrunst und Respekt erwartet. Wenn diese Zeit auch eine Zeit des Fastens und Betens ist, ist sie doch auch durch eine sorgfältige Vorbereitung in allen Aspekten des täglichen Lebens gekennzeichnet, insbesondere in den Moscheen, den wahren Epizentren des religiösen Lebens.

Ein Monat der Hingabe

Der Fastenmonat Ramadan ist eine Zeit der geistigen und körperlichen Reinigung. Die ihrem Glauben treuen Marokkaner bereiten sich mit spezifischen religiösen Praktiken, aber auch mit der Sorge um ihre Gemeinschaft auf den Empfang dieses heiligen Monats vor. Der Fastenmonat, der etwa 29 bis 30 Tage dauert, beinhaltet den Verzicht auf Essen, Trinken, Rauchen und jede Handlung, die die Reinheit während der Tagesstunden beeinträchtigen könnte. Das Fastenbrechen zum Zeitpunkt des Rufs zum Maghrib-Gebet ist ein heiliger und gemeinsamer Moment.

Moscheen: Zentren der Spiritualität und Solidarität

Moscheen spielen während des Ramadan eine zentrale Rolle. Es handelt sich dabei nicht nur um Orte des Gebets, sondern auch um Räume der Begegnung, des Austauschs und der Solidarität. Marokkanische Moscheen bereiten sich sorgfältig darauf vor, Hunderte von Gläubigen willkommen zu heißen, die zu den täglichen Gebeten, aber auch zu besonderen Ramadan-Gebeten wie dem Tarawih-Gebet kommen werden.

In den meisten großen Städten wie Casablanca, Marrakesch, Fes und Rabat werden die Moscheen für diesen gesegneten Monat oft auf besondere Weise geschmückt. Traditionelle Laternen, sogenannte „Fanoos“, beleuchten die Eingänge und in den Innenhöfen herrscht eine festliche Atmosphäre. Die Gläubigen kommen nicht nur zum Beten, sondern auch, um ihren Glauben durch Koranlesungen, Predigten und Momente gemeinsamer Meditation zu stärken.

Solidarität, eine Säule des Ramadan

Neben dem Gebet ist der Ramadan auch eine Zeit der Solidarität. In vielen Moscheen werden Essensausgaben für Ärmste organisiert. Freiwillige Helfer sind mobilisiert, um Suppen, Datteln, Milch und Brot zuzubereiten, damit jeder sein Fasten in Würde brechen kann. Diese Aktionen werden durch private Spenden und Gemeinschaftsinitiativen ermöglicht.

Marokkanische Moscheen sollen der gesamten Gemeinschaft dienen. Über das Gebet hinaus sind sie Orte der Versammlung und sozialen Unterstützung. Während des Ramadan nehmen diese wohltätigen Aktionen eine besondere Dimension an. Unverzichtbar sind Nahrungsmittelspenden sowie Almosen, sogenannte „Zakat“, die den Schwächsten helfen.

Logistische Vorbereitung: Wartung und Layout

Auch die Begrüßung Tausender Gläubiger erfordert eine sorgfältige Organisation. Die örtlichen Behörden und religiösen Führer tun alles in ihrer Macht Stehende, um einen reibungslosen Ablauf des Monats zu gewährleisten. Moscheen werden vor dem Ramadan oft renoviert oder zumindest gründlich gereinigt. Um den Besucherstrom zu bewältigen, werden logistische Maßnahmen ergriffen, von der Einrichtung von Parkplätzen, um den Zugang zu erleichtern, bis hin zur Schaffung von Gebetsräumen.

In Casablanca etwa wird die Kapazität mehrerer historischer Moscheen, darunter der Hassan-II.-Moschee, erweitert, um den Menschenmassen gerecht zu werden, die sich dort jeden Abend versammeln. Die Gebetszeiten werden angepasst und es werden Ankündigungen gemacht, um die Gläubigen über die verschiedenen geplanten Aktivitäten zu informieren.

Eine Zeit der Reflexion und des Austausches

Der Ramadan ist nicht nur eine körperliche, sondern auch eine geistige und spirituelle Vorbereitung. Die Marokkaner nehmen sich Zeit, sich wieder auf ihren Glauben zu besinnen, über ihren Platz in der Gesellschaft nachzudenken und ihre Beziehungen zu anderen zu verbessern. Dieser Monat beschränkt sich nicht nur auf das Gebet, sondern ist auch ein Monat des Teilens und des gemeinsamen Engagements, in dem wir uns für Frieden und Versöhnung einsetzen.

So bleibt der Ramadan in Marokko, jenseits der logistischen Aufgaben und der in den Moscheen sichtbaren Vorbereitungen, eine Zeit tiefgreifender Veränderungen, die von einem Ruf nach Solidarität, Nächstenliebe und Spiritualität geprägt ist – Werte, die das ganze Land durchdringen und die muslimische Gemeinschaft in ihrem Streben nach Frömmigkeit und Nähe vereinen.

Der Ramadan in Marokko ist daher viel mehr als eine einfache Fastenzeit. Es ist eine Zeit, in der die Gemeinschaft um tiefe Werte zusammenkommt, in der Moscheen zu Zentren des Lichts und des guten Willens werden und in der jede Geste, sei sie religiöser oder solidarischer Natur, dazu beiträgt, die Bindungen zwischen den Menschen zu stärken und die kollektive Seele des Landes zu nähren.


Lesen Sie auch