Blue Origin schickt erstmals einen Menschen im Rollstuhl ins Weltall
Blue Origin schickt erstmals einen Rollstuhlfahrer ins All
Blue Origin schrieb am Samstag Geschichte, indem es erstmals einen Rollstuhlfahrer über die Kármán-Linie, die international anerkannte Grenze zum Weltraum in 100 Kilometern Höhe über der Erde, hinaus ins All beförderte.
Michaela „Michi“ Benthaus, die sich 2018 bei einem Mountainbike-Unfall eine Rückenmarksverletzung zuzog, und ihre fünf Teammitglieder, die sich selbst „Out of the Blue“-Crew nannten, verbrachten einige Minuten in der Schwerelosigkeit, bevor sie mithilfe von Fallschirmen und einem Bremsantrieb sicher zur Erde zurückkehrten. Die gesamte Mission dauerte etwa zehn Minuten.
Während des Webcasts erklärte Blue Origin, dass der mit einem Aufzug ausgestattete Startturm und die Crewkapsel für Benthaus keine Anpassungen benötigten, da sie von vornherein für Menschen mit Behinderungen und eingeschränkter Mobilität konzipiert worden waren.
Blue Origin arbeitet außerdem mit AstroAccess zusammen, einem Projekt, das sich für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der bemannten Raumfahrt einsetzt und den Weg für Astronauten mit Behinderungen ebnet. AstroAccess wird von der gemeinnützigen Organisation SciAccess, Inc. gefördert.
Benthaus, Luft- und Raumfahrtingenieurin und Mechatronik-Ingenieurin bei der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), sagte diese Woche gegenüber ABC News, sie freue sich sehr auf die Teilnahme, insbesondere weil sie das Gefühl habe, „sehr lange darauf gewartet“ zu haben.
„Ich freue mich darauf, der Welt zu zeigen, dass auch Rollstuhlfahrer einen suborbitalen Flug absolvieren können, und ich bin sehr glücklich über die Unterstützung von Blue Origin“, sagte Benthaus.
In einem von Blue Origin vor dem Start gezeigten Video sagte Benthaus: „Es gab nicht diesen einen Moment, in dem mir klar wurde, dass mein Traum vom Weltraumflug noch nicht ausgeträumt ist.“
„Mir wurde erst richtig bewusst, wie wenig barrierefrei unsere Welt immer noch ist und wie sehr ein Rollstuhl manchmal sozial ausgrenzend wirken kann, auch wenn man jetzt aktiv ausgeschlossen wird“, fügte sie hinzu.
In einer Erklärung sagte Blue Origin: „Die Crew verdeutlicht die Vielfalt der Menschen, die heute die Möglichkeit haben, einen Raumflug zu erleben – von Ingenieuren und Wissenschaftlern über Unternehmer und Lehrer bis hin zu Investoren aus aller Welt. Jeder bringt seine einzigartige Perspektive und Leidenschaft für die Erforschung des Weltraums ein. Michis Flug ist besonders bedeutsam, denn er zeigt, dass der Weltraum für alle zugänglich ist, und wir sind stolz darauf, sie bei der Verwirklichung dieses Traums zu unterstützen.“