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NASA plant bis 2035 die erste dauerhafte Siedlung auf dem Mond
In einem mutigen Schritt, der die Weltraumforschung grundlegend verändern wird, hat die NASA ehrgeizige Pläne angekündigt, bis 2035 eine dauerhafte Siedlung auf dem Mond zu errichten. Dieses Ziel ist nicht nur ein temporärer „Außenposten“, sondern die Vision einer nachhaltigen „Weltraumstadt“, angetrieben von einer revolutionären Technologie zur Sicherung des menschlichen Überlebens: einem Kernspaltungsreaktor auf der Mondoberfläche.
Nachhaltiges menschliches Leben auf dem Mond
Der kommissarische NASA-Administrator Sean Duffy erklärte kürzlich auf dem Internationalen Luftfahrtkongress (IAC), das Ziel sei „nachhaltiges menschliches Leben auf dem Mond. Nicht nur ein Außenposten, sondern ein Dorf“. Diese Ankündigung unterstreicht den radikalen Wandel des Artemis-Programms von einmaligen Landemissionen (wie den Apollo-Missionen) hin zu einer dauerhaften Infrastruktur, die den Weg zum Mars ebnet.
Der Schlüssel zur Nachhaltigkeit auf dem Mond liegt in der Überwindung der harten, dunklen Mondnacht, die etwa 14 Erdentage dauert und die alleinige Nutzung von Solarenergie unpraktisch macht. Hier kommt dieses beeindruckende Projekt ins Spiel. Dieser Reaktor muss mindestens 100 Kilowattstunden (kWe) Strom erzeugen können – genug, um etwa 80 durchschnittliche amerikanische Haushalte mit Strom zu versorgen oder die gesamte Mondbasis rund um die Uhr zu betreiben, auch während der langen Mondnacht.
Die NASA gab vor, dass das gesamte System weniger als 15 Tonnen wiegen darf, um auf eine einzige Rakete zu passen. Die NASA plant, den Reaktor Anfang der 2020er Jahre auf der Mondoberfläche zu testen, um ihn zum Energierückgrat einer permanenten Basis zu machen.
Dieser Reaktor ist nicht nur eine Energiequelle; er ist eine „Lebensader“, die Lebenserhaltungssysteme mit Strom versorgt, Wasser recycelt, 3D-Drucker für Gebäudestrukturen betreibt und die Gewinnung von Mondressourcen ermöglicht.
Das Monddorf
Die NASA plant den Bau einer permanenten Artemis-Basis in der Nähe des Südpols des Mondes, der Region, in der Wassereis in dauerhaft beschatteten Kratern gefunden wurde. Diese Basis wird aus „lokal errichteten“ Strukturen bestehen. Die NASA plant, Materialien von der Mondoberfläche (Regolith) zu verwenden und mit anderen Materialien zu „Mondzement“ zu vermischen. Mittels 3D-Druck könnten dann Wohngebäude und Strahlenschutzbunker hergestellt werden. Das Vorkommen von gefrorenem Wasser am Südpol macht ihn zu einem strategischen Standort, da Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff getrennt werden kann, um Raketentreibstoff (für Marsmissionen) und Atemluft für Astronauten bereitzustellen.
Die Basis wird nicht nur ein Ort zum Leben sein, sondern auch eine Startrampe für Technologietests, die Ausbildung von Astronauten und die Montage großer Fahrzeuge für die lange Reise zum Mars. Die Pläne der NASA, eine permanente Basis und Kernreaktoren zu errichten, sind Teil eines grundlegenden Wandels im globalen Wettlauf ins All.
Ein globaler Wettlauf
Auch die Vereinigten Staaten beschleunigen ihre Bemühungen in diesem Bereich als Reaktion auf Ankündigungen anderer Länder, insbesondere Chinas, das ebenfalls Pläne zum Bau einer Mondforschungsstation bis 2035 angekündigt hat.
Experten gehen davon aus, dass es sich hierbei nicht um ein Wettrennen um die Flaggen, sondern eher um ein Wettrennen um die Infrastruktur handelt. Das Land, das Energie- und Kommunikationsinfrastruktur an erste Stelle setzt, wird die zukünftigen Aktivitäten auf der Mondoberfläche bestimmen.
Artemis-Missionen werden den Weg zu diesem Ziel weiter ebnen. Die Artemis-3-Mission (voraussichtlich Mitte 2027) wird Astronauten in der Nähe des Südpols landen, um dessen geologische Lage und Bedingungen zu untersuchen – entscheidende Daten für die Gestaltung des Dorfes.
Bis 2035 könnte sich der Mond von einem bloßen Gesteinsmond in einen „nuklearbetriebenen Mond“ und einen wichtigen Logistikknotenpunkt verwandeln. Damit würde ein neues und spannendes Kapitel in der Menschheitsgeschichte aufgeschlagen, während wir von der Weltraumforschung zum Leben im Mond übergehen.