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Ein „diplomatischer Tsunami“ zugunsten Palästinas isoliert Israel zunehmend

11:30
Ein „diplomatischer Tsunami“ zugunsten Palästinas isoliert Israel zunehmend
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Israel könnte bald einer beispiellosen Welle internationalen Drucks ausgesetzt sein, warnt der ehemalige Geheimdienstmitarbeiter und Israel-Experte Mihail Milstein, Direktor des Forums für Palästinastudien am Moshe Dayan Center der Universität Tel Aviv. In einem von Yediot Aharonot veröffentlichten Kommentar beschreibt er eine Situation, die sich bei der bevorstehenden Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York, wo mehrere westliche Länder eine formelle Anerkennung des Staates Palästina erwägen, noch zu verschärfen droht.

Laut Milstein hat sich diese Dynamik, die durch gemeinsame Initiativen Frankreichs und Saudi-Arabiens ausgelöst wurde, mit der Ankündigung Großbritanniens und Kanadas, Palästina anerkennen zu wollen, beschleunigt. Ähnliche Signale gibt es auch in Deutschland, während die Niederlande bereits zwei rechtsextremen israelischen Ministern die Einreise verboten haben.

Der Analyst warnt vor der lässigen Haltung einiger israelischer politischer Kreise, die diese Schritte als bloßes diplomatisches Getue betrachten. Tatsächlich, so behauptet er, sehe sich Israel einer zunehmenden Isolation gegenüber, die zu einer Verringerung der europäischen Zusammenarbeit in den Bereichen Handel, Forschung und Technologie führen könne.

Milstein betont, dass das Fehlen einer klaren politischen Strategie gegenüber den Palästinensern und der anhaltende Krieg im Gazastreifen diese Isolation verstärken. Offizielle Reaktionen, die von Unverständnis bis hin zu Spott gegenüber westlichen Hauptstädten reichen, verschärfen seiner Ansicht nach die Verschlechterung des internationalen Images Israels.

Seiner Ansicht nach riskiert das Land eine regelrechte „diplomatische Erstickung“, die seine traditionellen Bündnisse schwächt und seine langfristigen strategischen Interessen bedroht.



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