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Marokko: Eine bahnbrechende königliche Migrationspolitik
Seit über einem Jahrzehnt hat sich Marokko als Schlüsselakteur im Migrationsmanagement etabliert und sich von einem einfachen Transitland zu einem Land der Aufnahme und Stabilität für Tausende von Migranten, insbesondere aus Subsahara-Afrika, entwickelt. Dieser strategische Wandel unter der Führung von König Mohammed VI. führte zu einer nationalen Migrationspolitik, die auf einem humanistischen Ansatz basiert und internationale Verpflichtungen respektiert.
Ausgangspunkt war der Bericht des Nationalen Menschenrechtsrats, der einen fairen und partizipativen Ansatz empfahl. Anschließend ordnete der Herrscher die Umsetzung einer neuen Migrationspolitik an, die international Anerkennung fand. Dies führte zur Einrichtung von vier Fachkommissionen, die für die Regularisierung, die Prüfung von Asylanträgen, die Anpassung des Rechtsrahmens und die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit zuständig sind. Das Büro für Flüchtlinge und Staatenlose wurde 2020 in Zusammenarbeit mit dem UNHCR wiedereröffnet.
Die marokkanische Strategie geht über die rein rechtliche Dimension hinaus. Im Bildungsbereich wurden die Schulen des Königreichs für Migrantenkinder geöffnet, unabhängig vom Status ihrer Eltern. Auf institutioneller Ebene wurde ein eigenes Ministerium für Migration eingerichtet. Im sozialen und kulturellen Bereich wurden Initiativen wie die „Migrant Week“ ins Leben gerufen, um das Zusammenleben zu fördern, während Ausbildungs- und Beschäftigungsprogramme die Integration von Migranten in den Arbeitsmarkt erleichterten.
Zwei große Regularisierungsmaßnahmen in den Jahren 2014 und 2017 ermöglichten Zehntausenden von Menschen die Erlangung einer Aufenthaltserlaubnis. Auch Gesundheits-, Rechts- und Sozialdienste wurden eingesetzt, insbesondere während der COVID-19-Pandemie.
Dennoch bleiben angesichts des Sicherheitsdrucks im Zusammenhang mit Menschenhändlernetzwerken, Drogenhandel und terroristischen Bedrohungen sowie der irregulären Migration zahlreiche Herausforderungen bestehen. Um diesem entgegenzuwirken, verfolgt Marokko einen proaktiven Sicherheitsansatz und stärkt gleichzeitig seine Partnerschaften mit der Europäischen Union und afrikanischen Ländern.
Somit hat sich die Migrations- und Asylpolitik des Königreichs als regionales Modell etabliert. Es verbindet den Schutz von Rechten, Integration und internationale Zusammenarbeit im Rahmen einer königlichen Vision, die Migration als Hebel für gemeinsame Entwicklung und nicht als Gefahr betrachtet. Ihre Nachhaltigkeit muss durch die Mobilisierung aller Beteiligten und die Verwirklichung der Integration in den Alltag der Migranten sichergestellt werden.