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Marokko und Nigeria gründen Unternehmen zur Überwachung des transafrikanischen Gaspipeline-Projekts

Yesterday 16:03
Marokko und Nigeria gründen Unternehmen zur Überwachung des transafrikanischen Gaspipeline-Projekts
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In einem weiteren Schritt zur Stärkung der Energiezusammenarbeit zwischen Marokko und Nigeria gaben beide Parteien die Gründung eines neuen Unternehmens bekannt, das das nigerianisch-marokkanische Gaspipeline-Projekt überwachen soll. Die Kosten werden auf rund 25 Milliarden US-Dollar geschätzt. Dieser Schritt soll den Bau beschleunigen und die Mobilisierung der notwendigen internationalen Mittel sicherstellen.

Amina Benkhadra, Generaldirektorin des Nationalen Amtes für Kohlenwasserstoffe und Bergbau, betonte, die Gründung des Unternehmens sei „ein entscheidender Schritt zur Strukturierung der massiven Finanzierung dieses Projekts und zur Unterstützung seiner Umsetzung“. Sie stellte fest, dass das Projekt nun sowohl auf technischer als auch auf finanzieller Ebene eine klare Vision habe.

Die Pipeline erstreckt sich über rund 6.000 Kilometer durch Westafrika und hat eine jährliche Transportkapazität von 15 bis 30 Milliarden Kubikmetern Gas. Sie soll 13 Küstenländer mit Energie versorgen und rund 400 Millionen Menschen erreichen. Gleichzeitig sollen Binnenländer wie Niger, Burkina Faso und Mali an das öffentliche Stromnetz angeschlossen werden. Am Ende ihrer Route wird die Pipeline an die Marokko-Europa-Pipeline angeschlossen, sodass nigerianisches Gas direkt auf die europäischen Märkte exportiert werden kann.

Quellen zufolge wurde die endgültige Route der Pipeline durch technische Studien festgelegt, die Mitte 2025 abgeschlossen wurden. Das Governance-System wird auf einer Dachgesellschaft basieren, die die regionalen Einheiten beaufsichtigt, die für jeden Abschnitt des Projekts verantwortlich sind. Dieser Regulierungsrahmen wurde von der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) genehmigt.

Im vergangenen Juli trat die Republik Togo der Initiative offiziell als öffentlicher Partner bei, nachdem ein Zusatzprotokoll zwischen der Nigerian National Petroleum Corporation (NNPC), dem Nationalen Amt für Kohlenwasserstoffe und Bergbau Marokkos und dem togolesischen Unternehmen Sotogaz unterzeichnet worden war.

In Bezug auf die Finanzierung kündigte Leila Benali, Ministerin für Energiewende und nachhaltige Entwicklung, an, dass sich die Vereinigten Arabischen Emirate der Gruppe wichtiger Institutionen anschließen werden, die das Projekt unterstützen, darunter die Europäische Investitionsbank, die Islamische Entwicklungsbank und der OPEC-Fonds für internationale Entwicklung.

Das neue Unternehmen koordiniert die Finanzierungsbemühungen und bereitet eine endgültige Investitionsentscheidung vor Ende 2025 vor. Das Projekt gilt als strategischer Pfeiler zur Verbesserung der Energiesicherheit in Westafrika und zur Eröffnung eines direkten Korridors für den Export nigerianischen Gases über Marokko nach Europa.



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