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Marokko unter den afrikanischen Ländern, die die Atomoption prüfen
Marokko gehört nun zu den afrikanischen Ländern, die die Möglichkeit der Entwicklung eines zivilen Atomkraftprogramms intensiv prüfen. Laut einem aktuellen Bericht der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), der von Jeune Afrique veröffentlicht wurde, befindet sich das Königreich zusammen mit einem Dutzend anderer Länder des Kontinents, darunter Algerien, Tunesien, Senegal und Ruanda, noch in der Sondierungsphase.
Das Dokument betont, dass Rabat, wie mehrere afrikanische Hauptstädte, die technische, wirtschaftliche und regulatorische Machbarkeit einer solchen strategischen Ausrichtung prüft, aber noch keine endgültige Entscheidung getroffen hat. IAEO-Generaldirektor Rafael Mariano Grossi deutete im November 2023 an, dass Marokko, wie Nigeria, Kenia und Ghana, in den kommenden Jahren den Schritt wagen könnte, sofern diese Vorstudien in konkrete Kernkraftwerksprojekte umgesetzt werden.
Diese Dynamik findet in einem kontinentalen Kontext statt, der von einem regelrechten Wettlauf um die Kernenergie geprägt ist. Angesichts schwankender Öl- und Gaspreise sowie klimapolitischer Zwänge erwägen immer mehr afrikanische Staaten die Kernenergie als Lösung für eine stabile und kohlenstofffreie Energieversorgung. Fast zwanzig Länder haben ihre Absicht bekundet, Atomprogramme zu entwickeln, doch nur vier haben mit Vorbereitungs- oder Bauarbeiten begonnen.
Ägypten ist mit seinem Megaprojekt El-Dabaa, das mit 30 Milliarden US-Dollar aus russischer Finanzierung gefördert wird, führend. Es umfasst vier Reaktoren mit einer Gesamtleistung von 4.800 Megawatt. Der erste Reaktorblock soll 2028 in Betrieb gehen. Südafrika hingegen ist nach wie vor das einzige Land auf dem Kontinent, das derzeit ein Kernkraftwerk in Betrieb hat: das Koeberg-Kraftwerk in der Nähe von Kapstadt.
Dieser Trend zieht bereits große globale Akteure der Branche an, wie beispielsweise den französischen Energiekonzern EDF, das koreanische Unternehmen Kepco, das russische Unternehmen Rosatom und die chinesische Nationale Nukleargesellschaft, die 2024 sieben neue Reaktoren in Betrieb nehmen wird. All dies sind Indikatoren dafür, dass Afrika in den kommenden Jahrzehnten zu einer neuen strategischen Herausforderung für die globale Nuklearindustrie werden könnte.