Advertising

Nepal: 51 Tote bei blutigen Protesten gegen Zensur und Korruption

14:00
Nepal: 51 Tote bei blutigen Protesten gegen Zensur und Korruption
Zoom

Nepal wurde diese Woche von einer seit 2008 beispiellosen Gewaltwelle erschüttert. Laut einem am Freitag veröffentlichten Polizeibericht kamen dabei mindestens 51 Menschen ums Leben. Die Unruhen brachen nach massiven Protesten gegen die Zensur sozialer Medien und die Korruption in der Regierung aus, die zum Sturz der derzeitigen Regierung führten.

„Mindestens 51 Menschen wurden diese Woche bei den Gewalttaten getötet, darunter 21 Demonstranten und drei Polizisten“, sagte Polizeisprecher Binod Ghimire. Er gab außerdem an, dass 13.500 Gefangene das Chaos zur Flucht nutzten; 12.533 von ihnen sind noch auf freiem Fuß.

Die Gewalt begann am Montag, als die Polizei das Feuer auf überwiegend junge Demonstranten eröffnete. Am ersten Tag tötete sie 19 Menschen und verletzte Hunderte weitere. Diese Ereignisse lösten eine unkontrollierbare Gewaltspirale aus.

Regierungsgebäude, darunter das Parlament und die Residenz des scheidenden Premierministers, wurden von wütenden Demonstranten in Brand gesteckt. Angesichts des Ausmaßes der Unruhen übernahm die Armee am Dienstagabend die Kontrolle über die Hauptstadt und verhängte eine strenge Ausgangssperre.

In einem Klima extremer Spannungen nahm Generalstabschef Ashok Raj Sigdel Verhandlungen mit Vertretern der Demonstranten auf, um eine Übergangsregierung zu bilden.

Diese Krise offenbart die Tiefe der Unzufriedenheit der Bevölkerung in einem Land, das nach wie vor von politischer Instabilität, Inflation, Arbeitslosigkeit und eingeschränktem Zugang zu digitalen Freiheiten geprägt ist. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Lage aufmerksam, da Nepal in eine neue Ära der Unsicherheit einzutreten scheint.



Mehr lesen