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Südafrika: Johannesburg im Aufruhr, um zu Beginn des G20-Gipfels zu glänzen

Yesterday 13:43
Südafrika: Johannesburg im Aufruhr, um zu Beginn des G20-Gipfels zu glänzen
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Weniger als zwei Wochen vor dem G20-Treffen am 22. und 23. November verwandelt sich Johannesburg in ein echtes Schönheitsprojekt, um das historische Ereignis, den ersten G20-Gipfel auf dem afrikanischen Kontinent, auszurichten. Die lokalen Behörden verstärken ihre Bemühungen zur Erneuerung der Beschilderung, zur Erleichterung des Verkehrsflusses, zur Reinigung der Hauptstraßen und zur Sicherung strategischer Bereiche, darunter das Geschäftsviertel Santon und das Nasrec-Ausstellungszentrum, wo der Gipfel stattfinden wird.

Zu den Vorbereitungen gehören auch kulturelle Darbietungen zur Begrüßung von Würdenträgern und eine deutliche Erhöhung der Polizeipräsenz. Die Provinzregierung sorgt durch Premierminister Panyaza Lesufi für maximale Sicherheit und stellt zwanzig Hotels unter ständiger Überwachung.

Allerdings löst diese Inszenierung Kritik und gesellschaftliche Spannungen aus. Informelle Händler und gefährdete Bevölkerungsgruppen im Stadtzentrum haben ihre Unzufriedenheit mit den Reinigungs- und Umstrukturierungsmaßnahmen zum Ausdruck gebracht, die als Marginalisierung der am stärksten benachteiligten Bevölkerungsgruppen wahrgenommen werden. Laut einer Studie der Wits University kontrollieren 10 % der Südafrikaner 86 % des nationalen Reichtums, was den Kontrast zwischen reichen und armen Vierteln noch verstärkt. Gegen diese Initiativen kam es zu Demonstrationen, bei denen die Ausgrenzung und die Bevorzugung des internationalen Images gegenüber lokalen Bedürfnissen angeprangert wurde.

Experten von Legambiente und lokale Beobachter stellen fest, dass trotz der massiven Investitionen – fast eine Milliarde Rand (57 Millionen US-Dollar) – zur Vorbereitung der Stadt die öffentliche Infrastruktur, die Wasserverteilung und die Grundversorgung weiterhin unzureichend instand gehalten werden. Präsident Cyril Ramaphosa hat eine Task Force zur Erneuerung der Infrastruktur eingesetzt und erinnert daran, dass Johannesburg 16 % des südafrikanischen BIP ausmacht und vor großen strukturellen Herausforderungen steht.

Die internationale Veranstaltung bietet Südafrika jedoch die Möglichkeit, seine Stimme auf der globalen Bühne zu stärken und vom IWF und der Weltbank mehr finanzielle Unterstützung für den Kontinent zu fordern. Die angekündigte Abwesenheit amerikanischer Beamter, darunter des erwarteten Vizepräsidenten J.D. Vance, und die Erklärungen von Präsident Donald Trump zur Teilnahme Südafrikas drohen jedoch, den Einfluss des Gipfels zu schmälern.

Die lokale Presse betont, dass der Erfolg der G20 sowohl vom projizierten Image als auch vom konkreten Erbe abhängen wird, das der Bevölkerung hinterlassen wird, und betont die Notwendigkeit, die Ungleichheiten zwischen reichen Vierteln wie Santon und benachteiligten Vierteln wie Alexandra zu verringern.



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