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Verteidigungs- und Luftfahrtindustrie: Marokko auf dem Weg zur industriellen Souveränität
Marokko befindet sich seit mehreren Jahren in einer umfassenden strategischen Transformation seines Industriesektors, mit besonderem Fokus auf die Verteidigungs- und Luftfahrtindustrie. Diese Dynamik beschränkt sich nicht mehr nur auf die Beschaffung von Militär- oder Luftfahrtausrüstung, sondern zielt nun auf den Aufbau eines lokalen industriellen Ökosystems, das Spitzentechnologien entwickeln, produzieren und exportieren kann.
Ein klares Bekenntnis zur Souveränität
Das Königreich strebt die Stärkung seiner Autonomie in den Verteidigungs- und Luftfahrttechnologien an – ein Ziel, das Teil eines umfassenderen Engagements für industrielle Souveränität ist. Dieser Ansatz wird durch gezielte Investitionen und Partnerschaften mit führenden internationalen Akteuren in der Herstellung von Militär- und Luftfahrtausrüstung umgesetzt.
Parallel zur Verringerung der Importabhängigkeit strebt Marokko auch die Entwicklung zu einem exportorientierten Industriestandort an, insbesondere nach Europa und Afrika.
Aufschwung in der Luftfahrt
Der marokkanische Luftfahrtsektor verzeichnet ein spektakuläres Wachstum. Das Beispiel von Sabca Maroc, einem auf die Montage von Flugzeugstrukturen für Großkonzerne wie Airbus und Pilatus spezialisierten Werk, veranschaulicht diese Entwicklung deutlich. In knapp zwei Jahrzehnten hat Marokko in der Luftfahrtindustrie den fünften Platz weltweit eingenommen – eine Leistung, die alle anderen afrikanischen Länder übertrifft.
Dieser Sektor trägt maßgeblich zur nationalen Wirtschaft bei: Mehr als 140 internationale Unternehmen sind dort ansässig und erwirtschaften jährlich fast 2,5 Milliarden Dirham zum nationalen BIP. Das Königreich ist mittlerweile in der Lage, fast 40 wichtige Komponenten für die Flugzeugmontage zu produzieren.
Im Oktober 2024 eröffnete der spanische Konzern Asiture eine Produktionsanlage für Triebwerksschaufeln, während der Safran-Konzern seine Präsenz mit einem neuen Triebwerkswerk in Casablanca mit einer Investition von 300 Millionen US-Dollar ausbaute.
Verteidigung: Auf dem Weg zu einer integrierten nationalen Industrie
Im Verteidigungsbereich ergreift Marokko zahlreiche Initiativen zum Aufbau einer echten nationalen Militärindustrie. Im Juni 2024 kündigte das Königreich die Schaffung zweier Industriezonen für die Herstellung von Ausrüstung, Mechanismen und Waffensystemen an. Diese Plattformen sollen es dem Land ermöglichen, lokale Produktionskapazitäten auszubauen und gleichzeitig ausländische Investitionen anzuziehen.
Vor diesem Hintergrund unterzeichnete Marokko im September 2024 ein Abkommen mit dem indischen Tata-Konzern zur Produktion des Panzerfahrzeugs WHAP 8x8 auf marokkanischem Boden. Darüber hinaus könnte Großbritannien das erste westliche Land sein, das direkt in diese Branche investiert. Während des Besuchs des britischen Außenministers David Lammy wurden zwei strategische Abkommen unterzeichnet: eines zwischen der ADS Group und der marokkanischen Agentur für Investitionen und Exportentwicklung (AMDIE) sowie das andere mit dem multinationalen Konzern BAE Systems.
Eine zukunftsweisende Strategie
Marokko, das mittlerweile weltweit den 29. Platz unter den Waffenimporteuren einnimmt, vollzieht einen umfassenden strategischen Wandel. Das Ziel: Forschung und Innovation zu stärken, die Abhängigkeit von ausländischen Märkten zu verringern und eine nachhaltige inländische Industriebasis zu festigen.
Dieser Wandel ist Teil eines klaren Verständnisses der globalen geopolitischen und wirtschaftlichen Realitäten. Ziel ist es außerdem, Lieferkettenunterbrechungen zu beheben und gleichzeitig eine industrielle Basis zu schaffen, die qualifizierte Arbeitsplätze schafft. Der Transfer von Kompetenzen und Technologien wird somit zu einem wesentlichen Hebel für den Aufbau einer neuen Generation nationaler Talente.
Marokko strebt kontinuierlich nach echter industrieller Souveränität im Verteidigungs- und Luftfahrtsektor. Dank einer strategischen Vision, gezielter Investitionen und starker internationaler Partnerschaften etabliert sich das Königreich als aufstrebender und ambitionierter Industrieakteur auf regionaler und internationaler Ebene.
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