Online-Hass steigt 2024 um 16 %: Bodyguard-Studie kartiert Toxizität in sozialen Medien
Ein umfassender Bericht des Online Hate Observatory bei Bodyguard zeigt einen besorgniserregenden Anstieg von Hassinhalten auf Social-Media-Plattformen um 16 % im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr. Die Studie, die 3,8 Milliarden Kommentare analysierte, identifizierte über 108 Millionen toxische Nachrichten und verdeutlichte damit das wachsende Ausmaß von Online-Belästigung.
Der Anstieg von Online-Hass fällt mit geopolitischen Spannungen und sozioökonomischen Krisen zusammen, gepaart mit einer freizügigeren Inhaltsmoderation auf bestimmten Plattformen. Die Analyse ergab, dass im Laufe des Jahres durchschnittlich 310 Millionen Hassnachrichten monatlich gepostet wurden.
Aufschlüsselung der Hassrede-Kategorien
Die Studie kategorisiert Hassrede in mehrere Typen:
- Normale Beleidigungen (30 %), darunter Ausdrücke wie „Clown“ und „Hanswurst“
- Reine Hassrede (20 %), die darauf abzielt, Einzelpersonen oder Gruppen zu erniedrigen
- Rassistische Inhalte (4 %), wobei 60 % auf Menschen afrikanischer Herkunft abzielen
- Body-Shaming-Angriffe (1,8 %), die sich auf das Aussehen und das Gewicht konzentrieren
- LGBTQIA+-bezogene Hassrede (1,5 %), darunter Homophobie und Transphobie
Wichtige auslösende Ereignisse
Mehrere Ereignisse im Jahr 2024 führten zu erheblichen Anstiegen des Online-Hasses:
- Sportwettbewerbe, darunter Champions League und Euro 2024
- Französische Parlamentswahlen und US-Präsidentschaftswahlen
- Zeigen der palästinensischen Flagge in der französischen Nationalversammlung
- Olympische Spiele in Paris, insbesondere nach Imane Khelifs Boxsieg
Plattformanalyse
YouTube erwies sich mit 8,3 % als die Plattform mit der höchsten Hassrede-Rate. gefolgt von X (ehemals Twitter) mit 6,5 %, Facebook mit 5,5 % und Instagram mit 3,6 %. Jede Plattform zeigt unterschiedliche Muster hinsichtlich der Art schädlicher Inhalte, wobei X ein hohes Maß an Beleidigungen und purem Hass aufweist, während YouTube erhöhte Raten rassistischer Inhalte verzeichnete.
Medien- und Fußballsektor
Die Studie identifizierte Medien und Fußball als Hauptsektoren für die Verbreitung von Hassreden. Medien sind zunehmender Feindseligkeit ausgesetzt, wobei 40 % der Hassbotschaften auf ihren Informationsaustausch abzielen. Fußball erzeugt weiterhin erhebliche Hassreden in Bezug auf Spielergebnisse und Spielerleistungen.
Schnelle Verbreitung von Hassreden
Die Studie enthüllt besorgniserregende Statistiken über die Geschwindigkeit der Verbreitung von Hassreden. Hassbotschaften erscheinen innerhalb von 4 Minuten auf X, 13 Minuten auf Instagram und 18 Minuten auf Facebook nach den ersten Posts. Bemerkenswerterweise finden 70 % der Hassreden außerhalb der Geschäftszeiten zwischen 18 und 9 Uhr statt, was die Moderationsbemühungen in Echtzeit erschwert.
Die Ergebnisse unterstreichen die wachsende Herausforderung durch Hassreden im Internet und heben die Notwendigkeit einer verbesserten Inhaltsmoderation und -regulierung auf allen Social-Media-Plattformen hervor, um die Nutzer vor digitaler Belästigung zu schützen.
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