Südafrika muss dringend handeln, um seine AIDS-Behandlungsprogramme zu retten
Südafrikanische Wissenschaftler schlugen am Dienstag Alarm und warnten vor einer möglichen Explosion der HIV/AIDS-Fälle im Land, falls die Regierung nicht rasch handelt, um ihre Behandlungsprogramme zu verbessern. Ihren Prognosen zufolge könnte Südafrika in den nächsten zehn Jahren 565.000 Neuinfektionen und bis zu 600.000 zusätzliche AIDS-bedingte Todesfälle verzeichnen.
Professor Francois Venter, HIV-Experte an der Universität Witwatersrand, verurteilte die Untätigkeit von Präsident Cyril Ramaphosa und der Regierung und bezeichnete die Verzögerung des Gesundheitsministeriums bei der Freigabe der notwendigen Mittel als „bedauerlich“. Er verwies auf den schleichenden Zusammenbruch der HIV-Programme und betonte die dringende Notwendigkeit einer staatlichen Reaktion auf eine schwere Gesundheitskrise.
Diese Warnung erfolgte, nachdem die Vereinigten Staaten kürzlich einen großen Teil ihrer Entwicklungshilfe eingestellt hatten, darunter auch den President’s Emergency Plan for AIDS Relief (PEPFAR), eine wichtige Finanzierungsquelle für die HIV-Versorgung in Südafrika. Dieses Programm unterstützte maßgeblich das Netzwerk der Primärversorgungskliniken des südafrikanischen Gesundheitsministeriums.
Professorin Linda-Gail Bekker vom Desmond Tutu HIV Centre der Universität Kapstadt warnte, dass steigende Infektionszahlen das südafrikanische Gesundheitssystem in den kommenden Jahren zusätzliche Kosten von fast 2 Milliarden US-Dollar (ca. 32 Milliarden Rand) verursachen könnten.
Darüber hinaus hat die Aussetzung der US-Finanzierung auch die akademische Forschung beeinträchtigt. Nicht weniger als 35 Projekte an elf südafrikanischen Universitäten verloren bis Ende März 1,5 Milliarden Rand an Unterstützung durch die US-amerikanischen National Institutes of Health (NIH). Ein umfassender Bewertungsbericht der Association of South African Universities wird in den kommenden Tagen erwartet.
Mit rund 7,8 Millionen HIV-Infizierten ist Südafrika nach wie vor das am stärksten betroffene Land der Welt. Derzeit erhalten fast 5,9 Millionen Patienten eine antiretrovirale Behandlung, doch diese Fortschritte sind nun durch Budgetkürzungen und politische Untätigkeit ernsthaft gefährdet.
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