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Kollektiver Rücktritt der Mitglieder der UN-Kommission für Menschenrechtsverletzungen in Palästina

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Kollektiver Rücktritt der Mitglieder der UN-Kommission für Menschenrechtsverletzungen in Palästina
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Die drei Mitglieder der UN-Untersuchungskommission für Menschenrechtsverletzungen in den Palästinensischen Gebieten haben ihren Rücktritt angekündigt. Sie begründen dies mit der Notwendigkeit einer Erneuerung der Zusammensetzung des Gremiums nach mehr als zwei Jahrzehnten des Engagements in einem Kontext erhöhter Spannungen.

Vorsitzende der 2001 gegründeten Kommission war die 83-jährige südafrikanische Juristin Navi Pillay, ehemalige Präsidentin des Internationalen Strafgerichtshofs für Ruanda und UN-Hochkommissarin für Menschenrechte. In ihrem Rücktrittsschreiben betonte sie, dass die Zeit für ihren Rücktritt gekommen sei, und nannte ihr Alter als Hauptgrund.

Die beiden anderen Mitglieder, der 74-jährige Australier Chris Sidoti und der Inder Miloon Kothari, reichten ebenfalls ihren Rücktritt ein. Sidoti bekräftigte, die Zeit sei gekommen für eine neue Dynamik, während Kothari seinen Stolz auf die Mitarbeit in der Kommission zum Ausdruck brachte und die Integrität ihrer Arbeit lobte. Der Präsident des UN-Menschenrechtsrats, Jürg Lauber, forderte die Mitgliedstaaten auf, bis zum 31. August neue Kandidaten vorzuschlagen. Ziel ist es, die Ernennungen Anfang November nach der Präsentation des Abschlussberichts der scheidenden Mitglieder in der UN-Generalversammlung in New York vorzunehmen.

Die Kommission warf Israel kürzlich Kriegsverbrechen vor und sprach die Möglichkeit eines Völkermords seit Beginn der Militäroffensive im Gazastreifen an. Ihre auf gründlichen Untersuchungen beruhenden Ergebnisse konzentrierten sich insbesondere auf israelische Angriffe auf Bildungseinrichtungen, Gotteshäuser und Kulturstätten.

Die Kommission steht unter erheblichem politischen und diplomatischen Druck und hat stets ihre Unabhängigkeit und die Strenge ihrer Methoden verteidigt. Ihre bevorstehende Auflösung markiert das Ende eines wichtigen Kapitels in der internationalen Beobachtung von Menschenrechtsverletzungen in Palästina.



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