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Marokko entwickelt sich zu einem wichtigen Knotenpunkt für europäische Lieferketten
Im Zuge der Umgestaltung der europäischen Lieferketten zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit etabliert sich Marokko als unverzichtbarer strategischer Dreh- und Angelpunkt. Seine geografische Nähe und seine stetig diversifizierende Wirtschaft machen das Land zu einem bevorzugten Partner für einen Kontinent, der nach zuverlässigen Alternativen zu weit entfernten und fragilen Logistiknetzwerken sucht.
Ein aktueller Bericht, auf den sich die Fachwebsite BBN bezieht, zeigt, dass 64 % der europäischen Unternehmen ihre Lieferkettenstrategien als Reaktion auf die anhaltenden Störungen im Welthandel überarbeitet haben. Dieser Wandel bedeutet mehr als nur eine Verkürzung der Entfernungen; er spiegelt den Wunsch wider, Warenströme zu optimieren, Lieferzeiten zu verkürzen und die Abhängigkeit von weit entfernten Lieferanten zu verringern.
Obwohl Marokko derzeit nur 1 % des gesamten Handels innerhalb der Europäischen Union ausmacht, gehen 56 % seiner Exporte in diesen Wirtschaftsblock. Im Jahr 2023 erreichten die Importe 68,63 Milliarden US-Dollar, die Exporte 41,64 Milliarden US-Dollar. Trotz eines anhaltenden Handelsdefizits floriert das Land weiterhin mit einer prognostizierten jährlichen Wachstumsrate von 3 % bis 2029. Als fünftgrößte Volkswirtschaft Afrikas diversifiziert Marokko seine Märkte durch die Kombination von Industriegütern, Agrarexporten und der Förderung von Kohlenwasserstoffen.
Dieser Aufstieg steht jedoch vor erheblichen logistischen Herausforderungen. Emilio de la Cruz, Generaldirektor für Südwesteuropa bei Maersk, weist auf die zunehmende Überlastung der Straßen hin, die Marokko mit dem Kontinent verbinden, insbesondere über Spanien und Frankreich. Das anhaltende Wachstum des Güterverkehrs, der Fahrermangel und Umweltauflagen verstärken den Druck auf die bestehende Infrastruktur. „Es fehlte ein wesentliches Bindeglied, um Marokko an die wichtigsten europäischen Handelsströme anzubinden“, stellt er fest.
Um diese Lücke zu schließen, hat Maersk die Morocco Bridge ins Leben gerufen, eine multimodale Lösung, die Straßen- und Schienenverkehr innerhalb Marokkos integriert und durch einen täglichen Roll-on/Roll-off-Fährdienst zwischen Tanger und Algeciras ergänzt wird. Dieses System erleichtert einen reibungsloseren Übergang zu europäischen Logistiknetzwerken und erfüllt die Anforderungen von Branchen, in denen Zeit eine entscheidende Rolle spielt.
Dieser maritime Korridor stützt sich auf den Hafen von Tanger Med, den größten Afrikas und den 25. Platz weltweit. Obwohl Marokkos Logistik-Performance-Index mit 2,54 bewertet wird und somit Verbesserungspotenzial aufweist, ist diese Hafeninfrastruktur bereits heute ein wichtiger Handelsfaktor.
Im Einklang mit dieser Strategie hat Maersk auch seine Schienenverkehrsdienste zwischen Barcelona und Südfrankreich ausgebaut und in Ausrüstung investiert, die auf die Neuorganisation der kontinentalen Verkehrsströme zugeschnitten ist. „Die Herausforderung besteht nicht nur darin, den Handel zwischen Marokko und Spanien zu erleichtern, sondern diesen Korridor nachhaltig in das Logistikgefüge Südeuropas zu integrieren“, betont Emilio de la Cruz.
Im Zuge der Neuausrichtung Europas auf Industrie- und Handelsstrategien positioniert sich Marokko als wichtiger Verbündeter und vereint Nähe, Flexibilität und Entwicklungsperspektiven im Zentrum eines neuen transmediterranen Handelsnetzwerks.