Großbritannien erwägt obligatorische chemische Kastration für einige Sexualstraftäter
Die britische Justizministerin Shabana Mahmood gab am Donnerstag bekannt, dass die Regierung erwägt, für einige Sexualstraftäter eine obligatorische chemische Kastration einzuführen. Ziel dieser Maßnahme ist es, das Risiko einer erneuten Straftat zu verringern und den wachsenden Druck auf das Gefängnissystem des Landes zu mildern.
Dieses Projekt ist inspiriert von einem Pilotprogramm, das 2022 in mehreren Gefängnissen im Südwesten Englands gestartet wurde und bei dem libidohemmende Behandlungen auf freiwilliger Basis angeboten wurden. Dieser Ansatz ist eine der Empfehlungen eines am Donnerstag veröffentlichten unabhängigen Berichts, der vor einem prognostizierten Defizit von 9.500 Gefängnisplätzen bis 2028 warnt.
In einer Rede vor dem Parlament sagte der Minister, der Bericht empfehle die Fortsetzung von Studien zu medikamentösen Behandlungen zur Behandlung zwanghafter Sexualstörungen. Sie fügte hinzu, dass eine landesweite Ausweitung in Erwägung gezogen werde, beginnend mit zwei Regionen mit 20 Gefängnissen. Auch die Möglichkeit, diese Behandlungen für bestimmte Gefangene verpflichtend zu machen, wird geprüft.
Mahmood sagte jedoch, dass psychologische Unterstützung weiterhin unerlässlich sei, insbesondere für Kriminelle, deren Motive eher dem Drang nach Dominanz und Kontrolle als einfachem sexuellen Verlangen entsprächen.
Der Sprecher von Premierminister Keir Starmer betonte seinerseits, dass wissenschaftliche Daten die Wirksamkeit dieser chemischen Behandlungen gegen gefährliche Straftäter untermauerten und somit ihren breiteren Einsatz rechtfertigten.
Zum 31. März 2025 verbüßten in England und Wales 14.863 Menschen eine Gefängnisstrafe wegen Sexualdelikten, was etwa 21 % der erwachsenen Gefängnisbevölkerung entspricht.
In mehreren Ländern wird die chemische Kastration bereits praktiziert, darunter in Polen, Russland, Südkorea, Deutschland und einigen US-Bundesstaaten.
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