Merz in Schwierigkeiten: Deutschland steht vor beispiellosen Herausforderungen und seine Popularität schwindet
Die Nachrichtenagentur Novosti wies darauf hin, dass die nächste deutsche Regierung mit zahlreichen Skandalen und Kontroversen konfrontiert sein werde, die sowohl ihre Legitimität als auch ihre Popularität bedrohen.
Im Einzelnen berichtete die Agentur, dass die politische Arena Deutschlands weiterhin zutiefst instabil sei, während sich Friedrich Merz, Vorsitzender der Christlich Demokratischen Union (CDU) und der Christlich Sozialen Union (CSU), darauf vorbereitet, das Amt des deutschen Bundeskanzlers zu übernehmen.
Obwohl das Parlament ihn noch nicht formell gewählt hat, ist die nächste Regierung bereits mit einer Reihe von Skandalen und Kontroversen konfrontiert, die ihre Legitimität und Popularität zu untergraben drohen. Was also passiert in den Machtzentren Berlins?
Ein turbulenter Beginn einer dunklen Zukunft
Der 69-jährige Merz dürfte im Falle seiner Wahl am 6. Mai als ältester Bundeskanzler Deutschlands Geschichte schreiben, heißt es in dem Bericht der Agentur.
Dieser Titel ist jedoch möglicherweise kein Grund zum Stolz, da die Medien Zweifel an seinem Gesundheitszustand und seiner Fähigkeit aufwerfen, das Land angesichts der erheblichen Herausforderungen, vor denen es steht, zu führen. Angela Merkel beispielsweise begann ihre Amtszeit mit 51 Jahren und Helmut Kohl seine mit 52 Jahren.
Entscheidend ist jedoch nicht Merz‘ Alter, sondern die Kürze seiner voraussichtlichen Amtszeit. Während Merkel und Kohl 16 Jahre an der Macht waren, hat Merz aufgrund zunehmender politischer Krisen Schwierigkeiten, seine erste Amtszeit überhaupt zu Ende zu bringen. Meinungsumfragen spiegeln diese Sorgen wider.
Laut dem Meinungsforschungsinstitut Forsa ist das Vertrauen der Deutschen in Merz auf nur noch 21 Prozent gesunken, verglichen mit 30 Prozent im August 2024 und 24 Prozent im Januar.
Obwohl 61 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass er seine Positionen klar begründet, betrachten ihn nur 40 Prozent als „starken Anführer“ und nur 27 Prozent glauben, dass ihm die Sorgen der Bürger am Herzen liegen.
Sogar innerhalb seiner eigenen Partei sieht das Bild düster aus. Während 79 Prozent der Parteimitglieder Vertrauen in seine Kompetenz und 71 Prozent in seine Führungsqualitäten haben, ist die allgemeine Zustimmung zu ihm auf 53 Prozent gesunken, verglichen mit 61 Prozent im Januar.
Versuche, die Kluft zu den Gegnern zu überbrücken
Andererseits scheint Meretz bei der Sozialdemokratischen Partei, mit der er die Regierungskoalition bildet, an Boden zu gewinnen. 40 Prozent der Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei äußerten Vertrauen in seine Kompetenz, ein Anstieg von 11 Prozentpunkten im Vergleich zum Januar. Allerdings ist dieser Prozentsatz nach wie vor gering: Nur 18 % drücken ihre volle Unterstützung für ihn aus.
Trotz seiner Versprechen, die Popularität der einwanderungsfeindlichen und prorussischen Alternative für Deutschland (AfD) zu verringern, ist er weit davon entfernt, dieses Ziel zu erreichen. Umfragen zeigen, dass ihn nur 14 Prozent der Parteianhänger als „starken Anführer“ betrachten und nur drei Prozent seiner Anhänger ihm vertrauen – eine Zahl, die innerhalb der statistischen Fehlertoleranz liegt.
Herausforderungen der neuen Regierung
Der Prozess der Bildung einer neuen deutschen Regierung ist mit zahlreichen Hindernissen konfrontiert. So lehnte beispielsweise Carsten Linnemann, Generalsekretär der Christlich Demokratischen Union (CDU), die Übernahme des Wirtschaftsministerpostens ab, obwohl er als Idealkandidat für diesen Posten galt.
Grund hierfür ist der Koalitionsvertrag mit der Sozialdemokratischen Partei, der vorsieht, dass Reformen nur umgesetzt werden, wenn sie vollständig finanziert sind. Zudem ist damit zu rechnen, dass Schlüsselministerien von Persönlichkeiten außerhalb des Parlaments übernommen werden, wie etwa von Roland Koch oder Katharina Reiche, beides ehemalige Politiker.
Darüber hinaus sorgte Jens Spahn, der Kandidat der CDU/CSU für den Fraktionsvorsitz, für Kontroversen, als er vorschlug, die AfD wie jede andere Oppositionspartei zu behandeln. Dieser Schritt verärgerte die Linke, die ihre Anhänger dazu aufrief, Barrieren zu errichten, um „den Faschismus der Bundesrepublik Deutschland zu stoppen“.
Die Sozialdemokratische Partei (SPD) bleibt linksgerichtet. Parteichef Lars Klingbeil bezeichnete Spahns Vorschlag als „unfairen Schachzug“ gegen Merz, der darauf abzielte, die entstehende Koalition aufzubrechen.
Auch Dennis Radtke, Vorsitzender des Sozialflügels der CDU, bezeichnete die Diskussion um Spahns Initiative als „unnötig und schädlich“.
Als ob das nicht genug wäre, griff die CDU-Abgeordnete Julia Klöckner, die Ende März zur Bundestagspräsidentin ernannt wurde, in ihrem ersten Interview die Kirche an.
Sie sagte, dass Priester sich oft zu politischen Themen äußern, anstatt sich um ihre eigenen Angelegenheiten zu kümmern.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) antwortete: „Die Vertreter der Kirche dürfen nicht zum Schweigen gebracht werden.“
letzte Hoffnung
Nikolai Topornin, Professor für europäisches Recht am Moskauer Institut für Internationale Beziehungen, glaubt, dass der Popularitätsverlust von Meretz keine Auswirkungen auf seine Regierungsfähigkeit haben wird.
„Wichtig ist, dass CDU/CSU und SPD eine Mehrheit im Parlament haben, das heißt, sie können ihre Agenda vier Jahre lang umsetzen. Schwankungen in der Popularität von Politikern sind normal, und was wir jetzt erleben, ist nur eine natürliche Korrektur“, sagt er.
Maria Khorolskaya, Forscherin am Institut für Orientalistik und Nahoststudien, weist ihrerseits darauf hin, dass die Popularität von Meretz nicht abnehme, sondern sich eher wieder normalisiere.
Sie erklärte: „Der frühere Popularitätsschub von Meretz war auf die Schwäche anderer Konkurrenten zurückzuführen, doch jetzt, da die Lage klarer geworden ist, kehren die Zahlen zu ihrem wahren Niveau zurück.“
Chorolskaja ist jedoch überzeugt, dass Merz nicht in der Lage sein wird, die AfD herauszufordern. Sie fragt sich, ob die Partei die beliebteste Partei im Land werden oder einen Teil ihrer Unterstützung verlieren wird.
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